apo­dik­tisch

Das Adjektiv apodiktisch bedeutet „keinen Widerspruch zulassend“ und beschreibt die Art, in der etwas vorgetragen wird. Es wird meist eher abwertend gebraucht. Man kann etwa eine apodiktische Anweisung geben oder etwas apodiktisch verkünden.

In der Philosophie beschreibt apodiktisch Aussagen oder Argumente als „unwiderlegbar“ oder „unumstößlich“. Eine apodiktische Aussage ist also definitiv wahr und unstrittig. Eine assertorische Aussage ist dagegen nur eine Behauptung, die nicht zwingend wahr ist.

Die Herkunft des Begriffs liegt im spätlateinischen apodicticus und geht zurück auf das gleichbedeutende griechische apodeiktikos.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˌapoˈdɪktɪʃ]

Verwendungsbeispiele

Mit apodiktischem Nachdruck warnte er vor der Einführung der gemeinsamen europäischen Währung.

Wir haben keine andere Wahl, erklärte sie apodiktisch.

Eine apodiktische Aussage ist zwingend wahr und kann nicht falsifiziert werden. Ihre Richtigkeit ist evident und unumstößlich.

Aber so allgemein hat selbst Hume den Empirismus nicht gemacht, um auch die Mathematik darin einzuschließen. Er hielt ihre Sätze für analytisch, und, wenn das seine Richtigkeit hätte, würden sie in der Tat auch apodiktisch sein, gleichwohl aber daraus kein Schluß auf ein Vermögen der Vernunft, auch in der Philosophie apodiktische Urteile, nämlich solche, die synthetisch wären, (wie der Satz der Kausalität,) zu fällen, gezogen werden können.
– Immanuel Kant (1788), Kritik der praktischen Vernunft.

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