tendenziös

Das Adjektiv tendenziös bedeutet „befangen“, „voreingenommen“, „vorurteilsvoll“. Der Gebrauch ist meist abwertend. Passende Gegenworte sind etwa „objektiv“ oder „sachlich“.

Tendenziös können vor allem in der Öffentlichkeit getätigte Aussagen sein, zum Beispiel im Rahmen eines Fernsehberichtes, eines Zeitungsartikels oder einer Rede. Berichterstattung ist tendenziös, wenn sie parteiisch ist, eine bestimmte Absicht verfolgt oder eine bestimmte Meinung vertreten wird, häufig unter dem Deckmantel vorgegaukelter Objektivität.

Der Begriff leitet sich aus dem lateinischen tendere (u.a. sich angezogen fühlen) ab.

Aussprache

Hörbeispiel: Lautsprechersymbol Aussprache anhören
Lautschrift (IPA): [ˌtɛndɛnˈt͡si̯øːs]

Verwendungsbeispiele

Der Artikel ist ob seines tendenziösen Untertons kaum mehr ernstzunehmen.

Seine tendenziösen Äußerungen werden von der Regenbogenpresse gerne in reißerische Schlagzeilen verwandelt.

Der Witz ist das eine Mal Selbstzweck und dient keiner besonderen Absicht, das andere Mal stellt er sich in den Dienst einer solchen Absicht; er wird tendenziös.
– Sigmund Freud (1905), Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten.

Obwohl Nachrichtenmedien wie die New York Times oder die Washington Post eine strenge personelle Trennung der Meldungs- und Meinungsressorts betreiben, wird ihnen immer wieder von konservativen Gegenmedien vorgeworfen, sie berichteten tendenziös.
Oskar Piegsa (2009), Rechte Erfolge im Medienkrieg, Zeit-Online 22.01.2009.

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