ikonisch

Das Adjektiv ikonisch bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch so viel wie „in der Art der Ikonen“ und bezieht sich damit folgerichtig auf den Begriff der Ikone.

Unter einer Ikone versteht man eigentlich ein Kult- oder Heiligenbild. Der Begriff lässt sich aber auch auf Personen oder Dinge außerhalb eines religiösen Kontextes anwenden. Eine Person oder Sache kann ikonisch sein, wenn sie bestimmte Werte, Vorstellungen oder ein Lebensgefühl verkörpert, deshalb von vielen Menschen verehrt und gefeiert wird und somit auch prägend ist. Das ikonische schwarze Etuikleid von der Schauspielerin Audrey Hepburn wurde etwa zum Inbegriff von Stil und Eleganz.

Der Begriff kann aber auch im Sinne von „bildhaft“ oder „bildhaft darstellend“ verwendet werden und spielt besonders in der Linguistik eine wichtige Rolle. Der Sprachwissenschaftler und Mathematiker Charles Peirce definierte verschiedene Arten von Zeichen und gilt damit als einer der Gründerväter der Zeichentheorie. Einer seiner zentralen Begriffe ist der des Ikons. Ikonen sind Zeichen, die eine Ähnlichkeit mit dem haben, was sie bezeichnen. Sie werden auch ikonische Zeichen genannt. Ein einfaches Beispiel sind Emoticons bzw. Emojis im Chatkontext. Sie haben Ähnlichkeit mit einem Gesicht oder einem bestimmten Gesichtsausdruck.

Das Wort ikonisch geht auf das griechische Substantiv εἰκών (eikōn) zurück, das mit „Bild“ oder „Abbild“ übersetzt werden kann.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [iˈkoːnɪʃ]

Verwendungsbeispiele

Die Pariser Ausstellung „No. 5 Culture Chanel“ zeigt seit Sonntag im Palais de Tokyo das künstlerische Umfeld, im dem Gabrielle „Coco“ Chanel den berühmten Duft auswählte und zum ikonischen Symbol des luxuriösen Modelabels werden ließ.
-DIE ZEIT ONLINE (2013): „Chanel No. 5 und die Kunst in Paris“ . 05.05.2013.

Ebenso aufsehenerregend ist der Fall von K. Pattabhi Jois, dem 2009 verstorbenen und geradezu ikonisch verehrten Begründer der beliebten Ashtanga-Methode, dem mehrere Frauen Übergriffe vorwerfen.
– Marlene Halser (2020): „Sein Konterfrei wird weiter verehrt“ . DIE ZEIT ONLINE. 11.06.2020.

Lautmalerische Ausdrücke wie Kikeriki sind ikonische Zeichen.

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