Das Substantiv Priorität (die) bezeichnet im Allgemeinen den Vorrang einer Sache.
Eine Sache kann zu einer Priorität werden, wenn sie aus zeitlichen Gründen Vorrang anderen Dingen hat. So kann beispielsweise ein Punkt auf einer Liste an Aufgaben den anderen vorgezogen werden, weil er früher erledigt werden muss als alle anderen.
Zum anderen kann etwas als eine Priorität festgelegt werden, indem einer Sache eine größere Bedeutung beigemessen wird als einer anderen, d.h. die Vorrangigkeit wird durch eine Bewertung bestimmt. Insbesondere im Privatleben werden bewusst oder auch unbewusst Prioritäten gesetzt. Ob man mit dem Ersparten in den Urlaub fährt oder es in die anstehende Renovierung investiert, hängt von den Prioritäten der jeweiligen Person ab.
Auch bei gesellschaftlich relevanten Ereignissen wie der Coronapandemie können Prioritäten gesetzt werden. So hatten z.B. Vorerkrankte und Menschen im Alter von 70 Jahren oder älter Priorität bei der Vergabe von Impfterminen.
Im juristischen Kontext meint man mit Priorität die Vorrangigkeit älterer Rechte gegenüber später entstandenen Rechten.
Das Wort Priorität geht auf das französische priorité zurück, was seine Wurzeln im lateinischen prioritas (Vorrang) hat. Das lateinische prior bedeutet wiederum „der erste“ bzw.„der vordere“.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [pʁioʁiˈtɛːt]
Verwendungsbeispiele
Da die Praxis bald schließt, hat es für ihn Priorität dort anzurufen, bevor er sich seinen restlichen Aufgaben widmet.
Es nervt sie sehr, dass ihre Freundin ständig ihren Partner zur Priorität macht und schon zwei Treffen abgesagt hat.
Mehr Qualität in den Kitas verspricht Familienministerin Franziska Giffey. Das sollte endlich Priorität haben, statt weiterhin die gut verdienenden Familien zu entlasten.
– Parvin Sadigh (2018): „Kostenfreie Kitas sind ungerecht“. DIE ZEIT ONLINE. 28.05.2018.