Das Adjektiv arriviert bedeutet „erfolgreich“, „emporgekommen“, „es weit gebracht haben“ in Bezug auf den beruflichen oder sozialen Aufstieg bzw. das Vorwärtskommen einer Person.
Eine arrivierte Person hat es beruflich oder gesellschaftlich „geschafft“ und genießt ein entsprechendes Ansehen. So spricht man etwa von arrivierten Schauspielern, Künstlern, Geschäftsleute usw. Das Adjektiv kann sich aber auch generell auf Menschen beziehen, die erfolgreich sind und Ansehen erlangt haben und ist nicht zwingend an einen spezifischen Beruf gebunden.
Arriviert hat heute eine positive Bedeutung. Früher wurde es gelegentlich auch leicht abschätzig verwendet, um Personen zu beschreiben, die ursprünglich nicht zur Oberschicht oder zur Noblesse gehört haben und erst kürzlich aufgestiegen sind.
In seltenen Fällen kann das Adjektiv auch Dinge bezeichnen. So können beispielsweise Unternehmen oder Kunstwerke arriviert, also besonders erfolgreich und angesehen sein.
Das Adjektiv arriviert gelangte durch das französische Verb arriver (ankommen, später: sich ereignen, weiterkommen) ins Deutsche und hat seinen Ursprung im vulgärlateinischen arrīpāre (aus*adrīpāre), was sich als „ans Ufer kommen“ übersetzen lässt. Seine Wurzeln hat arrīpāre wiederum im lateinischen rīpa (Ufer).
Aussprache
Lautschrift (IPA): [aʁiˈviːɐ̯t]
Verwendungsbeispiele
Sie schrieben, dass sie sich verlassen fühlten: von Intellektuellen, die keine Antworten auf ihre Misere fänden. „Aber diese Leerstelle täuscht: Sie macht uns blind für eine neue Generation von Intellektuellen, die weniger arriviert sind.“ Man finde sie auf Facebook, in der Forschung, in der Poesie.
– Lea Frehse (2021): „Zukunft auf Arabisch“. DIE ZEIT ONLINE. 07.02.2021.
Er gehört bereits zu den arrivierten Sängern seiner Zeit
So steckte Künast in Berlin in einem strukturellen Dilemma: Sie musste, um ein Wahlergebnis zu erzielen, das den Anspruch einer Volkspartei legitimiert, einerseits auf eine sehr bürgerlich-arrivierte Schicht zugehen und andererseits urlinke Traditionalisten bedienen.
– Tanja Dückers (2011): Das Ende der linken Gemütlichkeit. DIE ZEIT ONLINE. 10.10.2011.