Das Adjektiv inaktiv bedeutet zunächst „ohne (innere) Aktivität“ und wird im Allgemeinen verwendet, wenn jemand oder etwas nicht aktiv, also untätig oder passiv ist. Wenn sich jemand z.B. nicht politisch engagiert oder nicht an Wahlen teilnimmt, ist er politisch inaktiv. Ein anderes Beispiel wäre ein inaktiver Lebensstil, der durch wenig Bewegung und häufiges Sitzen gekennzeichnet ist, was oftmals beruflich bedingt ist.
Häufig wird der Begriff auch im Zusammenhang mit Vereinen und Mitgliedschaften verwendet. Während aktive Vereinsmitglieder in der Regel aktiv am Vereinsleben teilnehmen, zahlen inaktive Mitglieder meist nur ihren Mitgliedsbeitrag.
Auch Konten, sei es bei einer Bank oder bei einem Internetdienst, können inaktiv sein, und zwar dann, wenn über mehrere Monate keine Aktivität auf dem Konto verzeichnet wird.
In der Medizin spricht man von inaktiv, wenn etwas vorübergehend keine Symptome mehr zeigt. So kann z.B. Rheuma bei Kindern und Jugendlichen inaktiv werden, d.h. zum Stillstand kommen und möglicherweise nicht mehr ausbrechen.
In der Chemie bezeichnet man ein Element als inaktiv, wenn es nicht auf einen externen Reiz reagiert. Nutzt man beispielsweise die Infrarotspektroskopie, um mit Iod versetzten Wasserdampf zu beobachten, so ist das Iod mit dieser Messmethode kaum erkennbar, da es nur sehr schwach bis gar nicht auf den Reiz reagiert. Das Iod ist also für diese Methode inaktiv.
Das Adjektiv setzt sich aus in (un-, nicht) und aktiv zusammen. Das Wort aktiv (tatkräftig, tätig) ist dem lateinischen āctīvus entlehnt, was sich von dem Verb agere (in Bewegung setzen, treiben, handeln, tätig sein) ableitet.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [ˈɪnʔaktiːf] oder [ɪnʔakˈtiːf]
Verwendungsbeispiele
Knapp 20 Prozent der Frauen sind beruflich inaktiv und suchen auch keine Beschäftigung.
– Marcel Fratscher (2022): „Das größte Potenzial auf dem Arbeitsmarkt sind die Frauen“. DIE ZEIT ONLINE. 19.08.2022
Fitnessstudios weisen eine hohe Zahl an inaktiven Mitgliedern auf. Viele melden sich anfangs euphorisch an, aber im Laufe der Monate kommen dann der Alltag und die eigene Bequemlichkeit dazwischen
Die Plattform kündigte an, sämtliche Konten, die bereits seit über einem Jahr inaktiv sind, im nächsten Monat zu löschen.
Das Epigenom beschreibt die Gesamtheit dieser Veränderungen. Aus ihm lässt sich ablesen, welche Gene aktiv oder inaktiv sind. Es erklärt, warum eine Zelle zu einer Muskelzelle, Leberzelle oder zu einem Blutkörperchen wird. Und wie sich Zellen in unserem Körper verhalten – auch Tumorzellen.
– Jakob Simank (2017): „Krebszellen beibringen, sich selbst zu töten“. DIE ZEIT ONLINE. 16.03.2017.