Attribut

Das Substantiv Attribut (das) bedeutet „Eigenschaft“ und bezieht sich im Allgemeinen auf Wesensmerkmale bzw. charakteristische Merkmale von Personen oder Dingen. So ist es beispielsweise oftmals so, dass man in der Partnersuche Ausschau nach bestimmten Attributen, wie beispielsweise Hilfsbereitschaft, Humor usw. hält.

Das Substantiv kann auch im Sinne von „Kennzeichen“ bzw. „charakteristische Beigabe“ gebraucht werden. So ist beispielsweise ein Dreizack ein Attribut des römischen Gotts Neptun bzw. des griechischen Wassergotts Poseidon.

In der Sprachwissenschaft ist ein Attribut eine Beifügung, mit dessen Hilfe man Bezugswörter – meist Substantive – näher beschreibt und dadurch weitere wichtige Informationen liefert. Es gibt verschiedene Arten von Attributen wie z.B. Adjektivattribute, Genitivattribute, Präpositionalattribute usw. Zur Veranschaulichung folgen ein paar Beispiele:

  • Das kleine Kind ist sehr wissbegierig (Adjektivattribut)
  • Das Kind der Nachbarsfamilie ist sehr wissbegierig (Genitivattribut)
  • Das Kind mit den roten Haaren ist sehr wissbegierig (Präpositionalattribut)

Im Bereich der Philosophie meint man mit Attribut eine Eigenschaft, die für einen Gegenstand oder ein Konzept unerlässlich ist. So muss beispielsweise ein Riese stets über das Attribut „groß“ verfügen, da ein kleiner Riese nicht denkbar ist. Dasselbe gilt für das Konzept Reichtum, das stets mit dem Attribut „viel von etwas“ verknüpft sein muss, um Sinn zu ergeben.

Das Wort entstammt dem mittellateinischen attributum (Wesensmerkmal), was eine Substantivierung des neutralen Part. Perf. lat. attribūtum (zugeteilt, beigefügt) ist und vom lateinischen attribuere (zuteilen, verleihen) herrührt.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˌatʁiˈbuːt]

Verwendungsbeispiele

Ich habe mich zum Beispiel gefragt: Ist „inspirierend“ überhaupt ein Attribut, das ich von weißen Menschen zugeschrieben bekommen möchte?
-Arpana Berndt (2019): „Bin ich ein privilegiertes Maskottchen?“ DIE ZEIT ONLINE. 08.11.2019

Daraus begründeten sich etwa die abwertende Haltung der Gesellschaft gegenüber bestimmten Frauentypen: der kinderlosen Frau, der älteren Frau und der Single-Frau, die auf Französisch (und seltener auch auf Deutsch) Katzenfrau genannt wird – die Katze als typisches Attribut von Hexen soll die emotionalen Bedürfnissen der einsamen Frau auffangen.
– Cécile Calla (2018): „Die Rückkehr der Hexen“. DIE ZEIT ONLINE. 03.10.2018.

Zum Schlimmsten, was die Grammatik uns erlaubt, gehören die vorangestellten Attribute: die Beifügungen aus allen Wortarten, die wir in beliebiger Menge zwischen Substantiv und Artikel schieben dürfen.
-Wolf Schneider (2012): „Nur für Gedächtniskünstler“. DIE ZEIT ARCHIV. 10.05.2012.

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