Das Substantiv Autonomie (die) bedeutet „Unabhängigkeit“, „Selbstständigkeit“ oder „Selbstbestimmung“.
Autonomie beschreibt den Zustand oder das Recht, eigenständig Entscheidungen zu treffen. Der Begriff kann auf Personen, Gruppen, Institutionen oder Staaten angewendet werden, die nicht von ungewollten äußeren Einflüssen oder Autoritäten abhängig sind.
Hintergrund
Das Wort Autonomie stammt vom griechischen autonomia ab, zusammengesetzt aus autos (selbst) und nomos (Gesetz, Regel). Ursprünglich bezeichnete es in der Antike das Recht einer Stadt oder Polis, ihre eigenen Gesetze zu erlassen.
In der Philosophie, insbesondere bei Immanuel Kant, spielt der Begriff der Autonomie eine zentrale Rolle: Ein Mensch ist dann autonom, wenn er moralisch aus eigenem freien Willen und Gewissen handelt, also selbst zum Gesetzgeber seiner Handlungen wird.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [aʊ̯toˈnoːmiː]
Verwendungsbeispiele
Die Schüler forderten mehr Autonomie bei der Gestaltung des Unterrichts.
Der Patient möchte auch im hohen Alter seine Autonomie bewahren.
Viele indigene Völker kämpfen weltweit um ihre kulturelle Autonomie.
Technisch gesehen hat die Abteilung eine hohe Autonomie in ihren Entscheidungen.
In der modernen Arbeitswelt wird Autonomie oft mit höherer Motivation und Produktivität in Verbindung gebracht.
Die Verfassung garantiert den Bundesländern eine gewisse Autonomie in Bildungsfragen.
In der Psychologie gilt Autonomie als ein zentrales menschliches Grundbedürfnis.