Das bildungssprachliche Adjektiv larmoyant bedeutet so viel wie „weinerlich“ oder „mit allzu viel Gefühl und Selbstmitleid“. Es wird häufig im abwertenden Sinne gebraucht.
Larmoyant ist ein Lehnwort aus dem Französischen. Es ist auf das Verb larmoyer (weinen, jammern), eine Ableitung des französischen Substantivs larme (Träne), beziehungsweise des lateinischen lacrima (Träne), zurückzuführen.
Aussprache
Hörbeispiel:
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Lautschrift (IPA): [laʁmo̯aˈjant]
Verwendungsbeispiele
Er ist nicht der Typ für larmoyante, kitschige Abschiedsszenen und macht sich daher alleine auf den Weg zum Flughafen.
Ihr larmoyantes Gerede wirkte genauso gekünstelt wie ihre hellblonden Extensions und die aufgeklebten Fingernägel. Dennoch überzeugte sie die Jury mit ihrer tragisch dargestellten Lebensgeschichte und steht nun im Finale des Wettbewerbs.
Der Sozialstaat, so heißt es, liegt am Boden, er fliegt uns um die Ohren, er ist am Ende! Die Menschen müssen in Zukunft arbeiten, bis sie 80 sind! Sie müssen aufhören zu fordern! Sie sollen endlich der Wirklichkeit ins Gesicht sehen! All das kommt mal als larmoyante Gerechtigkeits-Rhetorik daher, dann wieder als Straf- und Drohgebärde, in deren Zentrum eine dubiose „globale Wettbewerbsfähigkeit“ steht.
– Matthias Horx, Politik des Vertrauens, Brandeins, 06/2003