resilient

Das Adjektiv resilient bedeutet „widerstandsfähig“ und wird verwendet, wenn jemand oder etwas in der Lage ist, schwierige (Lebens-)Krisen und Belastungen auszuhalten und unbeschadet zu überstehen.

Während beispielsweise manche Menschen nach einem Rückschlag in ein tiefes Loch fallen und nicht selten daran zerbrechen, kommen resiliente Menschen schnell wieder auf die Beine und werden nach einer überstandenen Krise meist sogar noch stärker. Resiliente Menschen verfügen also gewissermaßen über einen mentalen Schutzschild. Das heißt nicht, dass sie alles kalt lässt, sondern dass sie flexibler mit der Situation umgehen und Belastungen besser bewältigen können.

Warum manche Menschen resilienter sind als andere, ist nicht einfach zu beantworten. Vermutlich haben genetische Faktoren einen Einfluss darauf, wie wir mit schwierigen Situationen umgehen, aber es gibt noch viele andere Faktoren, die die Resilienz eines Menschen beeinflussen können. So sind resiliente Menschen in der Regel optimistisch und sehen ihre Probleme als Teil ihres Lebens. Sie haben ein positives Selbstbild und glauben an ihre eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen. Gleichzeitig sehen sie sich nicht als Opfer, sondern haben eine lösungsorientierte Einstellung. All dies sind glücklicherweise Dinge, die trainiert und gefördert werden können, so dass jeder lernen kann, resilienter zu werden.

Ursprünglich wurde der Begriff in der Physik und der Werkstoffkunde gebraucht, um auszudrücken, inwiefern ein formbarer Stoff nach einer Verformung äußeren Druck wieder in seine Ursprungsform zurückfinden kann. Ein Beispiel für ein resilientes Material ist  Gummi. Lehm hingegen ist zum Beispiel weniger resilient, da er in seiner neuen Form verharrt.

Das Wort resilient geht auf das lateinische resilire zurück, was sich als „abprallen oder „zurückspringen übersetzen lässt.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ʁeziˈli̯ɛnt]

Verwendungsbeispiele

Mit Blick auf Krisen wie die Flut im Ahrtal oder den Krieg in der Ukraine sagte Rhein: „Wir müssen unser Land resilient machen gegen Unruhe und Unsicherheit von innen und von außen.“
– DIE ZEIT ONLINE (2022): „Müssen unser Land resilient machen. 01.06.2022.

In der Corona-Krise hat sich die Buchbranche als «resilient» erwiesen, wie Börsenvereinsvorsteherin Karin Schmidt-Friderichs gern betont. Als Läden geschlossen waren, fuhren Buchhändler bestellte Ware mit dem Rad aus, und gerade junge Menschen entdeckten das Lesen als Freizeitbeschäftigung. Dieser Trend scheint sich wieder abzuschwächen: Jugendliche lesen wieder weniger.
-DIE ZEIT ONLINE (2023):„Steigende Papier- und Energiekosten: Bücher werden teurer“. 02.01.2023.

Resiliente Menschen können sich neuen Umständen gut anpassen. Sie erstarren nicht dauerhaft in ihrer Trauer, sondern stellen nach einer Weile die emotionale Balance wieder her.
– Alexandra Drescher (2011): „Der Tod der anderen“. 11.10.2011.

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