Das Substantiv Rubikon (der) steht metaphorisch für eine entscheidende, unumkehrbare Entscheidung oder Handlung, nach der es kein Zurück mehr gibt.
Ursprünglich bezeichnet der Rubikon einen kleinen Fluss in Italien, der historisch als Grenze zwischen der Italischen Halbinsel und der Provinz Cisalpine Gallia galt.
Die Redewendung „den Rubikon überschreiten“ hat ihren Ursprung in einer bedeutenden historischen Begebenheit. Im Jahr 49 v. Chr. überschritt Julius Caesar mit seiner Armee diesen Fluss, was als direkter Akt der Rebellion gegen den römischen Senat und eine Kriegserklärung galt. Dieser Schritt markierte einen Wendepunkt und führte schließlich zum Bürgerkrieg, aus dem Caesar als Alleinherrscher hervorging.
Nach über 2000 Jahren hat die Metapher vom Rubikon nichts von ihrer Symbolkraft verloren. Sie versinnbildlicht einen folgenschweren, unumkehrbaren Schritt mit maximaler Entschlossenheit. Wird dieser Punkt überschritten, gibt es keine Möglichkeit mehr umzukehren. Ein konkretes Beispiel wären Kriege und Revolutionen, aber auch Kündigungen oder Trennungen können einen solchen Rubikon im persönlichen Bereich darstellen.
Der Name des Flusses „Rubikon“ geht zurück auf die lateinische Bezeichnung „Rubico“, möglicherweise von lat. ruber (rot) abgeleitet.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [ˈʁubikon]
Verwendungsbeispiele
Nach langem Überlegen hat sie den Rubikon überschritten und ihre sichere Anstellung gekündigt, um ihr eigenes Unternehmen zu gründen.
Die Entscheidung, in ein anderes Land zu ziehen, war ihr persönliches Überschreiten des Rubikons.
Mit der Unterzeichnung des Vertrags hat der Konzern den Rubikon überschritten und sich fest an das Projekt gebunden.
Die Veröffentlichung der Dokumente glich dem Überschreiten des Rubikons: Es gab kein Zurück mehr.
