Tantalusqualen

Das Substantiv Tantalusqualen (Plural) bezeichnet eine starke Sehnsucht oder ein Verlangen nach etwas, das zum Greifen nah scheint, aber unerreichbar bleibt.

Ein Kind vor dem Schaufenster eines Spielzeugladens könnte etwa sagen: „Bitte, lieber Vater, lass mich keine Tantalusqualen leiden und kaufe mir das ferngesteuerte Auto“.

Der Begriff leitet sich vom griechischen Mythos des Tantalos ab: Als Strafe der Götter wurde er in der Unterwelt an einen See mit klarem Wasser und unter überhängende Obstbäume gestellt. Wann immer er versuchte, zu trinken oder eine Frucht zu pflücken, wichen das Wasser und die Früchte zurück. So musste er permanent entsetzliche Hunger- und Durstqualen erleiden.

Womit hatte Tantalos diese Strafe verdient? Er hatte sich einiges zuschulden kommen lassen:

  • Den Göttern Nektar und Ambrosia gestohlen.
  • Einen aus einem Tempel gestohlenen goldenen Hund in seinem Haus versteckt.
  • Seinen jüngsten Sohn getötet und den Göttern als Mahl angeboten.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈtantaloʊsˌkvaːlən]

Verwendungsbeispiele

Das Verbot von Süßigkeiten während einer Diät kann für Naschkatzen wahre Tantalusqualen bedeuten.

Der Blick auf das Meer vom Bürofenster aus versetzte ihn in Tantalusqualen, da er wegen der Arbeit nicht zum Schwimmen gehen konnte.

Für den jungen Musiker wurden die Anerkennungen und Preise, die er immer knapp verfehlte, zu echten Tantalusqualen.

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