Eine Allegorie ist ein objektiv fassbares (oft personifiziertes) Bild als Darstellung eines abstrakten Begriffs oder Sachverhalts.
Beispiele für Allegorien:
- Justitia steht mit Waage und Schwert in der Hand für Gerechtigkeit.
- Der Sensenmann als Skelett in schwarzer Kutte mit Sense in der Hand steht für den Tod.
In der Literaturwissenschaft wird die Allegorie als Sprachbild und Stilfigur den Tropen zugeordnet und gilt dort als erweiterte, also über ein Einzelwort hinausgehende, Metapher. Eine Allegorie kann etwa eine einfache Geschichte sein, die einen größeren oder abstrakten Sachverhalt verdeutlicht.
Synonyme zu Allegorie sind zum Beispiel „Sinnbild“, „Verkörperung“, „Inkarnation“ oder auch „Personifikation“.
Das Substantiv ist vom lateinischen allegoria, bzw. dem griechischen allēgoría (das Anderssagen) hergeleitet.
Aussprache
Hörbeispiel:
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Lautschrift (IPA): [aleɡoˈʁiː]
Verwendungsbeispiele
Eine der wohl am weitverbreitetsten Allegorien ist der Sensenmann, der als fassbare Darstellung für den Tod fungiert.
Gemeint sind die rätselhaften Pop-Clowns, die wie ein Spuk in Fußgängerzonen auftauchen und mit ihrem kalten bleichgesichtigen Grinsen den Bürgern das Blut in den Adern gefrieren lassen. Solche Clowns erscheinen wie die Allegorie auf eine Welt, die sich selbst unheimlich geworden ist – eine Welt, die derzeit mehr Schreckensnachrichten und Fatalitäten hervorbringt, als das Menschenherz auszuhalten vermag.
–Thomas Assheuer, Die Grimasse des Realen, DIE ZEIT Nº 46/2014
Die Faszination, die Fußball auslöst und ihn zur weltweit lukrativsten Ware des Unterhaltungsgeschäfts gemacht hat, wird gern umschrieben. Allegorie des Lebens. Spiegelbild der Gesellschaft. Ausdruck der Seele und Mentalität einer Nation.
– Gerhard Waldherr, Der Kaufmann, Brandeins, 11/2011