irrational

Das Adjektiv irrational bedeutet im Allgemeinen „mit dem Verstand nicht fassbar“ oder  „vernunftswidrig“, „unvernünftig“.

Es beschreibt Ansichten, Handlungen, Gefühle usw., die nicht durch logisches Denken (auch: Ratio) entstanden sind:

  • irrationaler Fremdenhass
  • irrationale Annahmen
  • irrationale Ängste
  • irrationale Entscheidungen
  • irrationale Siegesgewissheit

Weiterhin beschreibt es Menschen, die nicht logisch denken und handeln, also denen es an Vernunft und Verstand mangelt:

  • ein irrationaler Verbraucher
  • ein irrationaler Diktator

Menschen verhalten sich dann irrational, wenn ihr logischer Verstand versagt. Das passiert etwa bei

  • besonders komplexen Sachverhalten,
  • starken Emotionen (Angst, Wut, Liebe …),
  • systematischen Denkfehlern (sogenannten kognitiven Verzerrungen).

In der Mathematik sind irrationale Zahlen die Zahlen, die nicht als Quotient ganzer Zahlen dargestellt werden können. Es sind Dezimalzahlen mit unendlich vielen Nachkommastellen, die sich nicht periodisch wiederholen. Ein bekanntes Beispiel für eine irrationale Zahl ist π. Die irrationalen Zahlen bilden zusammen mit den rationalen Zahlen die Menge der reellen Zahlen.

Der Begriff wurde im 18. Jahrhundert aus dem lateinischen irratiōnālis entlehnt, was sich als „unvernünftig” übersetzen lässt. Das lateinische Wort setzt sich aus dem Adjektiv ratiōnālis (zu Deutsch: vernünftig, vernunftgemäß) und der verneinenden Vorsilbe in- / ir- zusammen. Die Wurzeln des Ausdrucks liegen im lateinischen Substantiv ratio, was „Rechnung, Berechnung oder Vernunft” bedeutet.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɪʁat͡si̯onaːl] oder [ɪʁat͡si̯oˈnaːl]

Verwendungsbeispiele

Wenn Sie wissen, dass das schlechte Wetter Ihnen den Urlaub verdirbt, aber sie doch aufbrechen, nur damit die schon gezahlten Reisekosten nicht sinnlos waren – das wäre irrational.
– Lars Weisbrod (2022): „Wir dürfen nicht jeden politischen Gegner für irrational halten“. Die ZEIT ONLINE. 27.03.2022.

Es gab zwar auch schon einige unter ihnen, die behaupteten, irrationale Zahlen gefunden zu haben, doch mochten die Griechen nie recht akzeptieren, dass sich in einem Grundpfeiler ihrer von Harmonien durchzogenen Welt Risse abzuzeichnen begannen.
– Roland Fischer (2007): „Grenzwertig großartig“. DIE ZEIT ARCHIV. 08.06.2007

Seine irrationale Angst vor Untreue kostete ihn letzten Endes die Beziehung.

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