lavieren

Das Verb lavieren bedeutet im übertragenen Sinne „geschickt durch etwas hindurch oder um etwas herum steuern“.

Beim Lavieren windet man sich mit Geschick und Flinkheit durch Schwierigkeiten. Der Ausdruck wird gelegentlich abwertend gebraucht, im Sinne von „sich durchmogeln“.

Ursprünglich stammt lavieren aus der Seemannssprache und bezeichnete dort die Technik zum Segeln gegen den Wind mittels eines Zickzackmanövers. Man wechselt also ständig die Richtung, um trotz Gegenwind voranzukommen.

Seinen Ursprung hat das Wort im niederländischen laveren (schwankend gehen) beziehungsweise im französischen lovier (kreuzen).

Aussprache

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Lautschrift (IPA): [laˈviːʁən]

Verwendungsbeispiele

 Er lavierte geschickt um das Thema herum.

Am Ende meines Lebens hatte ich das Gefühl, mich trotz allem doch immer gut hindurchlaviert zu haben.

Sie lavierte geschickt durch die politische Debatte, ohne sich klar zu positionieren.

Das Unternehmen laviert seit Monaten zwischen unterschiedlichen Strategien.

Um den harten Fragen zu entgehen, lavierte der Manager mit ausweichenden Antworten.

Beim Segeln muss man bei Gegenwind lavieren, um voranzukommen.

Denn das Sinfonieorchester von Detroit, das nahezu ohne staatliche Subventionen auskommen muss, laviert am Rande der Insolvenz, seit 2008 die weltweite Finanzkrise und die Malaise der amerikanischen Autoindustrie die Stadt gleichzeitig heimsuchten.
Jürgen Kalwa (2012), Der Mäzen rockt, DIE ZEIT, 3.5.2012 Nr. 19.

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