Das bildungssprachliche Adjektiv egalitär bedeutet „politisch und/oder sozial gerecht“ oder „politische bzw. soziale Gerechtigkeit anstrebend“.
Eine Gesellschaft ist egalitär, wenn politische und soziale Gleichheit herrscht, alle Mitglieder den gleichen Zugang zu wichtigen Ressourcen haben und es keine Vormachtstellungen gibt. Den Versuch, dieses Konzept in staatlichen Gesellschaften umzusetzen, bezeichnet man als Egalitarismus.
Egalitär leitet sich vom französischen égalité (Gleichheit, Ebenbürtigkeit) bzw. von égalitaire (gleichmachend) ab und geht zurück auf das lateinische aequalis (gleich).
Der Begriff égalité hatte eine zentrale Rolle in der Französischen Revolution. Zu jener Zeit war eine häufig ausgerufene Parole Liberté, Egalité, Fraternité (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit).
Aussprache
Lautschrift IPA: [ˌeɡaliˈtɛːɐ̯]
Verwendungsbeispiele
Die Demonstranten kritisierten die Regierung mit egalitären Parolen.
Während in Frankreich der Staat und insbesondere das Präsidentenamt noch Spuren der überkommenen Monarchie enthält und deshalb traditionell herrschaftlicher auftritt als hierzulande, sind die Mächtigen und ihre Orte in vielen der traditionell egalitäreren, skandinavischen Länder noch viel zugänglicher als in Deutschland.
-Lenz Jacobsen (2020): „Dieses Haus gehört den Bürgern.“ Die ZEIT Online. 21.11.2020.
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