euphorisch

Das Adjektiv euphorisch bedeutet „(übersteigerte) Begeisterung zeigend, bezeugend oder ausdrückend“.

Wenn jemand etwas euphorisch tut, dann ist er oder sie geradezu berauscht und mitgerissen von der Tat. So kann eine Person beispielsweise euphorisch von ihrem Hobby erzählen oder sich euphorisch an das Backen ihres Lieblingskuchens machen. In beiden Fällen drückt das Adjektiv die enorme Begeisterung für die Handlung aus.

In der Medizin und Psychologie wird das Wort verwendet, um eine Person zu beschreiben, die sich im Zustand der Euphorie befindet, d.h. die gerade in Hochstimmung ist und sich überschwänglich freut. Anschauliche Beispiele hierfür sind euphorische Fans, die die siegreiche Nationalmannschaft am Flughafen begrüßen.

Obwohl der euphorische Zustand für gesteigertes Wohlbefinden sorgt und sogar zur Erhöhung der Lebensfreude führen kann, hat er auch negative Seiten. Menschen können eine Sucht nach diesem euphorischen Gemütszustand entwickeln. Besonders gefährdet sind hierbei Menschen, die häufig zu Alkohol und Drogen greifen, da durch diese berauschenden Mittel genau dieser positiv wahrgenommene Zustand ausgelöst werden kann. Deswegen wird das Adjektiv auch verwendet, um ein durch Drogen ausgelöstes Glücksgefühl zu beschreiben.

Das Adjektiv euphorisch wurde im 19. Jahrhundert aus dem Nomen Euphorie gebildet. Dieses stammt wiederum von dem griechischen euphoría (εὐφορία) ab, was sich als „Fähigkeit, etw. leicht zu ertragen“, oder „guter Ertrag, Gewandtheit“ übersetzen lässt. Dieses griechische Nomen wurde seinerseits abgeleitet aus dem griechischen Wort eu- (εὐ-) (gut-, wohl-) und dem Verb phérein (φέρειν) (tragen). Der Terminus fand schließlich über das vom Griechischen abstammende und in der Medizin verwendete neulateinische euphoria Zugang in die deutsche Sprache.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɔɪ̯ˈfoːʁɪʃ]

Verwendungsbeispiele

Während die Nachrichten anfangs noch selbstbewusst klangen, beinahe euphorisch manchmal, wurden sie mit jedem Monat mutloser. – Laura Cwiertnia (2021): „Schrecklich still“. Die ZEIT ONLINE. 08.11.2021.

Nach dem Wahlsieg von Barack Obama zogen viele seiner Wähler euphorisch durch die Straßen und feierten den Beginn einer neuen Ära.

Manche Konsumenten bleiben tagelang wach, verspüren keinen Appetit und sind euphorisch. Alles scheint zu gelingen. Lässt die Wirkung nach, werden Süchtige antriebslos und lethargisch.
– Philipp Woldin (2014): „Crystal Meth, die Zeitgeistdroge“. DIE ZEIT ONLINE. 03.07.2014.

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