fluktuieren

Das Verb fluktuieren bedeutet „schwanken“, „sich verändern“, besonders in Bezug auf Zahlen, Mengen oder Zustände.

In Wirtschaft und Finanzwesen bezeichnet fluktuieren oft das Auf und Ab von Aktienkursen, Preisen oder dem Angebot und der Nachfrage. So können beispielsweise die Preise von Rohstoffen aufgrund verschiedener Faktoren, wie politischer Instabilität oder Naturkatastrophen, fluktuieren.

Das Wort kann jedoch auch in anderen Kontexten verwendet werden, etwa in der Naturwissenschaft, wenn es um Veränderungen in Populationen oder Zuständen geht. Beispielsweise können Tierpopulationen aufgrund von Jahreszeiten, Nahrungsangebot oder anderen ökologischen Faktoren fluktuieren.

Im medizinischen Kontext kann fluktuieren auch das Hin- und Herschwappen von Körpersäften in einem eingeschlossenen Raum beschreiben. Dieses Phänomen tritt häufig bei bestimmten Erkrankungen oder Zuständen auf, bei denen Flüssigkeit in einem Bereich angesammelt wird, der normalerweise nicht mit Flüssigkeit gefüllt ist. Ein klassisches Beispiel hierfür ist der Abszess, eine eingeschlossene Ansammlung von Eiter in einem Gewebe. Während einer körperlichen Untersuchung kann ein Arzt durch leichtes Drücken auf den betroffenen Bereich das Hin- und Herschwappen dieser Flüssigkeit spüren, ein Zustand, der als Fluktuation bezeichnet wird. Das Vorhandensein dieser Fluktuation gibt oft den Hinweis darauf, dass der Abszess reif ist und möglicherweise geöffnet werden muss, um den Eiter zu entlasten. Andere Beispiele für fluktuierende Körperbereiche können Zysten oder Serome sein, die sich nach chirurgischen Eingriffen bilden können.

Das Wort fluktuieren stammt vom lateinischen Wort fluctuare, was „schwanken“ oder „wiegen“ bedeutet.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [flʊktuˈiːʁən]

Verwendungsbeispiele

Die Lohnfortzahlung werden als gesetzliche Lohnnebenkosten eingestuft. Gerade im ersten Quartal fluktuieren die Arbeitskosten besonders stark, wie aus der Statistik hervorgeht.
– DIE ZEIT ONLINE (2015):„Hoher Krankheitsstand ließ Arbeitskosten steigen“ . 09.06.2015.

In Deutschland arbeiten mehrere Forschungseinrichtungen an dem Thema, an Dutzenden Kläranlagen werden Proben genommen. Doch bislang lässt sich mit der Methode die hiesige Corona-Lage Forschern zufolge nur unzureichend beurteilen. «Einzelmessungen fluktuieren derzeit noch zu stark, um tatsächlich eine Grundlage für politische Entscheidungen darzustellen», erklärt eine Sprecherin des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig, deren Forscher maßgeblich an der Untersuchungsmethode arbeiten.
– DIE ZEIT ONLINE (2021):„Was Abwasser-Analysen leisten können“ . 30.05.2021

Bei der klinischen Untersuchung des Knöchels bemerkte der Orthopäde, dass die Körperflüssigkeit im Ödem deutlich fluktuierte.

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