Greedflation

Der Begriff Greedflation (die), auch „Gierflation“ genannt, bezeichnet den Anstieg der Preise aufgrund übermäßiger Gier und Spekulation von Unternehmen, Händlern oder Finanzinstituten. Damit ist die Greedflation eine besondere Form der Inflation, die nicht durch herkömmliche makroökonomische Faktoren wie Angebotsknappheit oder erhöhte Nachfrage verursacht wird.

Bei Greedflation werden die Preise über das wirtschaftlich gerechtfertigte Niveau hinaus angehoben. Ziel ist, maximale Gewinne zu erzielen. Greedflation ist insbesondere in Sektoren zu beobachten, in denen wenige Marktteilnehmer einen erheblichen Einfluss auf die Preisbildung haben. Beispiele hierfür sind Spekulationen auf Rohstoffmärkten oder im Immobiliensektor.

So führte beispielsweise der Krieg in der Ukraine zu erheblichen geopolitischen Spannungen und Wirtschaftssanktionen gegen Russland, einen der wichtigsten Erdgas- und Erdöllieferanten Europas. Dies führte zu Unterbrechungen in den Energieversorgungsketten. Greedflation entsteht, wenn Marktteilnehmer solche Krisen ausnutzen, um die Preise in der Hoffnung auf überproportionale Gewinne über das durch tatsächliche Knappheiten gerechtfertigte Maß hinaus anzuheben. Im Kontext des Krieges in der Ukraine bedeutete dies, dass einige Energieunternehmen und Händler ihre Preise deutlich erhöhten, was wiederum zu höheren Kosten für die Verbraucher führte, nicht nur aufgrund der Knappheit, sondern auch aufgrund dieser giergetriebenen Preiserhöhungen.

Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern greed (Gier) und inflation (Inflation) zusammen. Das Wort Inflation stammt vom lateinischen inflare (aufblasen).

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɡriːd fleɪʃən]

Verwendungsbeispiele

Die jüngste Erhöhung der Benzinpreise hat zu Debatten geführt, ob es sich um einen echten Engpass handelt oder ob die Ölunternehmen einfach von der Greedflation profitieren möchten.

Greedflation, so argumentieren viele, stellt eine Gefahr für die wirtschaftliche Stabilität dar, da sie das Vertrauen in den Markt und die Glaubwürdigkeit von Unternehmen untergräbt.

Einige Analysten behaupten, dass die plötzlichen Preissprünge in der Immobilienbranche weniger auf einen tatsächlichen Mangel an Wohnraum als vielmehr auf Greedflation zurückzuführen sind.

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