Das Substantiv Gordischer Knoten (der) bezeichnet ein scheinbar unlösbares Problem, das durch einen unerwarteten oder radikalen Ansatz aufgelöst wird.
Die Redewendung „den Gordischen Knoten durchschlagen“ bedeutet, eine schwierige Situation mit einem entschiedenen und oft unkonventionellen Schritt zu lösen, anstatt eine komplizierte oder langwierige Lösung zu suchen.
Mythologischer Hintergrund
Der Ausdruck geht auf eine antike Legende zurück:
Der Gordische Knoten war ein kunstvoll verknotetes Seil am Streitwagen des phrygischen Königs Gordios.
Ein Orakel hatte prophezeit, dass derjenige, der den Knoten löst, die Herrschaft über Asien erlangen würde.
Als Alexander der Große 333 v. Chr. in Gordion (heutige Türkei) eintraf, soll er den Knoten kurzerhand mit seinem Schwert durchschlagen haben. Diese Tat wurde als Symbol für pragmatische, entschlossene Problemlösung gedeutet.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [ˈgɔʁdɪʃɐ ˈknoːtn]
Verwendungsbeispiele
Der Konflikt zwischen den Abteilungen war ein Gordischer Knoten, den die Geschäftsführerin nur durch drastische Maßnahmen lösen konnte.
Sein Beziehungschaos kam ihm vor wie ein Gordischer Knoten, der sich nur durch einen klaren Schnitt lösen ließ.
In der Politik muss man manchmal einen Gordischen Knoten durchschlagen, um weiterzukommen.
Die Krise schien unüberwindbar, doch eine radikale Reform durchschlug den Gordischen Knoten.