Der Begriff viral gehen ist ein umgangssprachlicher Ausdruck dafür, dass etwas im Internet plötzlich eine enorme Popularität erlangt und sich weit verbreitet. Der Begriff bezieht sich auf Inhalte wie Videos, Bilder oder Geschichten, die sich innerhalb kürzester Zeit über soziale Medien und verschiedene Online-Plattformen rasend schnell verbreiten und eine große Anzahl von Menschen erreichen.
Ein Beitrag geht viral, wenn er von vielen Leuten geteilt, geliked und kommentiert wird. Das passiert oft in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder YouTube. Innerhalb kurzer Zeit kann ein viral gegangener Beitrag Tausende oder sogar Millionen von Aufrufen bekommen.
Es ist kaum möglich, vorherzusehen, welche Beiträge viral gehen. Manchmal werden Inhalte extra dafür erstellt, aber oft passiert es einfach zufällig. Besondere, lustige, schockierende oder emotionale Inhalte haben gute Chancen, viral zu gehen.
Ein bekanntes Beispiel für etwas, das viral gegangen ist, ist der Song Gangnam Style des koreanischen Sängers Psy. Als das Lied im Jahr 2012 veröffentlicht wurde, verbreitete es sich rasend schnell im Internet. Das Musikvideo, das einen eingängigen Beat, eine humorvolle Choreografie und einen unkonventionellen Stil aufwies, wurde auf YouTube hochgeladen und eroberte innerhalb kürzester Zeit die Herzen von Millionen Menschen weltweit. Es wurde in den sozialen Medien geteilt, Menschen tanzten dazu und es wurde zu einem Symbol für den viralen Erfolg von Musikvideos. Gangnam Style stellte Rekorde für die meisten Aufrufe auf YouTube auf und demonstrierte eindrucksvoll, wie ein kulturelles Phänomen durch das Internet eine immense Bekanntheit erlangen kann.
Das Wort viral selbst hat seine Wurzeln im Lateinischen, genauer gesagt im lateinischen Wort virus, das .„Gift“ oder „Schleim“ bedeutet. Im medizinischen Kontext bezieht sich viral auf Krankheiten, die durch Viren verursacht werden. Die Verwendung im Zusammenhang mit der schnellen Verbreitung von Inhalten im Internet ist metaphorisch und spiegelt die rasche und exponentielle Verbreitung wider.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [viˈʁaːlˈɡeːən]
Verwendungsbeispiele
Dass immer mehr YouTube-Hits den gleichen Mustern entsprechen, liegt auch an diesem selbstverstärkenden System. „Es sieht so aus, als würden wir Inhalte erst dann finden, wenn sie gerade viral gehen. In Wirklichkeit übernehmen wir Inhalte, die wir als passend betrachten, treiben sie durch unsere eigenen Kanäle und entscheiden somit gezielt, was viral geht. Wir haben erstaunlich viel Kontrolle über diesen Prozess“, sagt Lee Essner. Oder anders gesagt: Was nicht viral ist, wird viral gemacht.
– Eike Kühl (2015): „Was nicht viral ist, wird viral gemacht“. DIE ZEIT ONLINE. 10.08.2015.
Die unerwartete Tanzeinlage des Brautpaares bei ihrer Hochzeit ist viral gegangen und hat zahlreiche Menschen weltweit begeistert.
In einer Erfurter Trambahn hatte ein Mann einen Syrer getreten, geschlagen und beleidigt, ein Video der Tat ging viral. Nun wurde der Angreifer zu langer Haft verurteilt.
– DIE ZEIT ONLINE (2021):„Mann muss nach rassistischem Angriff in Erfurt mehrere Jahre in Haft“. 26.10.2021.
