Das Adjektiv introvertiert bedeutet „nach innen gerichtet/gekehrt“ und beschreibt Personen oder deren Verhalten, die sich tendenziell eher mit dem eigenen Seelenleben als mit der Kommunikation nach außen beschäftigen. Somit sind sie im Gegensatz zu extrovertierten Menschen in sozialen Situationen eher still, zurückhaltend und passiv.
Introvertierte Menschen sind oft nachdenklich, zurückhaltend und bevorzugen Einzelaktivitäten oder kleine Gruppen. Sie können gesellig sein, aber im Gegensatz zu extrovertierten Menschen schöpfen sie ihre Energie eher aus der Zeit, die sie alleine verbringen. Nach sozialen Interaktionen fühlen sie sich häufig erschöpft und brauchen Zeit zur Regeneration.
Der Begriff introvertiert wurde erstmals von dem Psychologen Carl Gustav Jung im Jahr 1921 eingeführt. In seinem Werk Psychologische Typen beschreibt er, wie introvertierte und extrovertierte Personen sich in Denken, Fühlen, Intuition und Empfinden unterscheiden.
Seine Herkunft findet das deutsche introvertiert in der Zusammensetzung der lateinischen Begriffe intro (hinein) und vertere (wenden).
Aussprache
Hörbeispiel:
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Lautschrift (IPA): [ˌɪntʁovɛʁˈtiːɐ̯t]
Verwendungsbeispiele
Unsere Gesellschaft schätzt zunehmend auch die stille Kraft und zurückhaltenden Besonnenheit introvertierter Menschen.
Maria ist eher introvertiert und zieht es vor, ihre Freizeit mit einem guten Buch zu verbringen.
Obwohl er in Meetings meist still ist, bringt er als introvertierte Person oft wertvolle Einblicke ein.
Introvertierte Menschen können in sozialen Situationen ebenso kompetent sein wie extrovertierte, sie gehen nur anders damit um.
Paula hat erkannt, dass sie introvertiert ist und plant nun bewusst Zeiten der Ruhe und des Rückzugs für sich ein.