Das Substantiv Archetyp bedeutet „Urbild“ oder „ursprüngliches Muster“ und bezieht sich auf universelle, prägende Elemente in der menschlichen Psyche.
Archetypen sind tief in unserem Unterbewusstsein verankerte Symbole oder Charaktertypen, die in vielen Kulturen und Zeiten zu finden sind. Sie treten häufig in Mythen, Märchen und Träumen auf. Bekannte Beispiele sind der „weise alte Mann“, der als Ratgeber auftritt, die „große Mutter“ als Symbol der Fruchtbarkeit und Fürsorge oder der „Held“, der sich auf eine abenteuerliche Reise begibt.
Die Idee der Archetypen im psychologischen Sinne wurde besonders durch den Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung entwickelt. Jung sah in Archetypen grundlegende Bausteine der menschlichen Psyche, die sich in Geschichten und Bildern manifestieren. Sie dienen der Orientierung und sind eine Art psychisches Erbe der Menschheit.
Der Begriff stammt aus dem lateinischen archetypus und geht zurück auf das griechische archetypon, was so viel wie „Urbild“ oder „Muster“ bedeutet, zusammengesetzt aus arche (Anfang, Ursprung) und typos (Schlag, Abdruck, Muster).
Aussprache
Lautschrift (IPA): [ˌaʁçeˈtyːp], [ˈaʁçeˌtyːp]
Verwendungsbeispiele
Der Charakter des Gandalf in ‚Der Herr der Ringe‘ ist ein typischer Archetyp des weisen alten Mannes.
In vielen Märchen begegnet man dem Archetyp der bösen Stiefmutter, die Neid und Missgunst verkörpert.
Der Protagonist in vielen Superhelden-Comics folgt oft dem Archetyp des Helden, der sich trotz Widrigkeiten durchsetzt.