Das Adjektiv kontemplativ bedeutet „beschaulich“, „untätig“ oder „besinnlich“.
Eine kontemplative Stimmung ist dabei von ruhigem, fast meditativem Charakter geprägt und eine Zeit der Besinnung und Beschäftigung mit geistigen Inhalten.
Eine kontemplative Person widmet sich intensiver innerer Reflexion. Sie versucht, in der Stille und Ruhe Antworten auf grundlegende Lebensfragen zu finden oder einen tieferen Sinn des Seins zu erfassen. Dies kann sich in langen Spaziergängen in der Natur, in Meditation, in der Lektüre philosophischer Texte oder im stillen Nachdenken äußern.
Der Ursprung des Wortes liegt im lateinischen contemplativus (beschaulich, betrachtend, theoretisch). Ursprünglich bezog es sich auf das religiöse oder philosophische Betrachten als Weg zur Erkenntnis oder spirituellen Erleuchtung. Im Laufe der Zeit wurde der Begriff jedoch auch in säkularen Kontexten populär, um eine tiefgründige, nachdenkliche Haltung gegenüber der Welt und dem eigenen Leben zu beschreiben.
Aussprache
Hörbeispiel:
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Lautschrift (IPA): [kɔntɛmplaˈtiːf]
Verwendungsbeispiele
Wir wünschen Ihnen frohe und kontemplative Feiertage 🎅🎄❄️🎇!
Silvester verbringe ich gerne kontemplativ an meinen Schreibtisch und blicke auf das vergangene Jahr zurück.
Er ist eher kontemplativer Natur, kein extrovertierter Draufgänger, sondern in sich gekehrt und oft in Gedanken versunken.
Für die einen ist der eigene Geburtstag stets von ausgelassenem Feiern begleitet, für die anderen ein Anlass zu kontemplativem Rückzug.
Ein kurzer Besuch im Karstadt-Kaufhaus in Hamburgs Innenstadt macht sicher. In den oberen Etagen herrscht, wenige Tage nach Ende des Winterschlussverkaufs, eine kontemplative Stimmung. Einige wenige Kunden stehen lustlos zwischen den Angeboten herum.
– Wolf Lotter (2003), Wert-Arbeit, brand eins 02/2003.