Introspektion bedeutet „das Beobachten und Analysieren eigener psychischer Vorgänge“. Man beobachtet dabei etwa das eigene Bewusstsein, Fühlen, Denken und Handeln. Als Synonym für Introspektion kann auch das Wort „Selbstbeobachtung“ verwendet werden.
Verschiedene Formen der Introspektion spielen unter anderem in der Psychologie und Philosophie eine Rolle. In der Psychologie ist die Introspektion ein wichtiger Bestandteil vieler Therapieformen. Das kann sich unter anderem dadurch äußern, dass ein Patient Notizen über eigene Gedanken und Handlungen anfertigt. Eine wichtige Rolle spielt die Introspektion auch bei der Meditation.
Das Wort Introspektion setzt sich aus der Vorsilbe Intro- und dem Wortstamm -spektion zusammen. Bereits im Lateinischen findet man das hier als Präfix verwendete Adverb intro (hinein, herein). Das lateinische spectare wiederum bedeutet „schauen“ oder „hinsehen“.
Aussprache
Hörbeispiel:
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Lautschrift (IPA): [ˌɪntʁospɛkˈt͡si̯oːn]
Verwendungsbeispiele
Die Fähigkeit zur Introspektion ist im gesellschaftlichen Miteinander und der Berufswelt sehr wertvoll.
Wie hilfreich Introspektion sein kann, das lässt sich jede Woche bei der Sendung „Wer wird Millionär?“ beobachten, wenn ein Kandidat bei einer Frage nicht weiter weiß. „Ein introspektiver Mitspieler wird bei Unsicherheit einen Freund anrufen oder das Publikum fragen, während ein weniger introspektiver Kandidat nicht beurteilen kann, ob seine potenzielle Antwort richtig ist. Er wird wahrscheinlich niemanden um Hilfe bitten“, erklärt Koautorin Rimona Weil.
Nachdenken über das Nachdenken, Jana Hauschild, tagesspiegel.de, 04.09.2018