Konvergenz

Das Substantiv Konvergenz beschreibt bildungssprachlich eine „Annäherung“, seltener auch eine „Übereinstimmung“, etwa von Standpunkten, Merkmalen oder Zielvorgaben. Ursprünglich meint Konvergenz die Ausbildung ähnlicher Merkmale bei Lebewesen als Reaktion auf gleiche Anpassungszwänge.

Übertragen auf die Politik etwa spricht man von einer Konvergenz, wenn Vertreter verschiedener politischer Richtungen in der Praxis – meist aus pragmatischen Gründen – doch die gleichen Entscheidungen treffen oder die gleichen Ziele verfolgen.

Dementsprechend beschreibt die sozialwissenschaftliche Konvergenztheorie die Annäherung verschiedener Systeme (z.B. sozialistischer und kapitalistischer) als Folge ähnlicher wirtschaftlicher und sozialer Probleme.

Weiterhin findet der Begriff in diversen Naturwissenschaften, Geowissenschaften, der Mathematik und den Geisteswissenschaften Verwendung.

Eine umfangreiche Liste bietet Wikipedia: Konvergenz

Ursprung des Wortes ist das neulateinische convergentia (Annäherung zweier Linien). Vgl. auch lat. convergere (sich hinneigen).

Aussprache

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Lautschrift (IPA): [ˌkɔnvɛʁˈɡɛnt͡s]

Verwendungsbeispiele

Durch den bilateralen Austausch beider Staaten ist es zu einer ideologischen und wirtschaftlichen Konvergenz gekommen.

Die Konvergenzkriterien der Europäischen Union sollen den wirtschaftlichen Zusammenhalt der Staatengemeinschaft sicherstellen.

In den letzten Jahren haben fast alle Länder ihr gegliedertes weiterführendes Schulsystem strukturell in Richtung auf eine Zweigliedrigkeit umgebaut. Die gegenwärtigen Schulstrukturen in den Ländern sind zwar kaum noch überschaubar, aber in dieser Frage ist doch eine gewisse Konvergenz erkennbar.
Meyer-Hesemann (2010) – Lernen von der Schweiz. DIE ZEIT, 28.01.2010 Nr. 05.

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