Das Substantiv Manufaktur (die) bezeichnet einen Betrieb, in dem Spezialisten verschiedener Berufe gemeinsam ein Endprodukt herstellen.
Dabei wird viel mit den Händen und geringer maschineller Unterstützung gearbeitet.
Manufakturen sind ein Zwischenschritt zwischen dem traditionellen Handwerk und der modernen Fabrik. Während in kleinen Handwerksbetrieben oft eine Person ein komplettes Produkt allein anfertigt, erfolgt in der Manufaktur die Produktion arbeitsteilig.
Beispiel: In einer Möbelmanufaktur arbeiten Tischler, Polsterer und Designer zusammen. Der Tischler fertigt den Rahmen, der Polsterer bezieht das Möbelstück mit edlen Stoffen, und der Designer überwacht das Gesamtkonzept, um ein exklusives Produkt zu schaffen.
Diese Spezialisierung erlaubt die Produktion größerer Mengen als im klassischen Handwerk, ohne jedoch die maschinelle Effizienz und die Stückzahlen von Fabriken zu erreichen.
Historische Bedeutung
Die Manufakturen wurden im Rahmen der Industrialisierung allmählich von Fabriken abgelöst, da diese durch Maschinen eine kostengünstigere Massenproduktion ermöglichten. Dennoch sind bestimmte Branchen bis heute für ihre Manufakturen bekannt, etwa die Herstellung von Luxusgütern wie Uhren, Möbeln oder Schokolade.
Der Begriff Manufaktur ist aus dem englischen manufacture (Herstellung) übernommen und geht zurück auf das lateinische manufactura (Handarbeit), zusammengesetzt aus manus (Hand) und facere (machen, herstellen).
Aussprache
Lautschrift (IPA): [manufakˈtuːɐ̯]
Verwendungsbeispiele
Die alte Porzellan-Manufaktur stellt noch immer handbemaltes Geschirr her.
In dieser Manufaktur werden alle Fahrräder nach Kundenwunsch gefertigt.
Die Schokoladen-Manufaktur verwendet nur beste Kakaobohnen für ihre Pralinen.
In der Uhren-Manufaktur arbeiten Experten an jedem Arbeitsschritt, von der Konstruktion bis zur Endmontage.