Das Wort Mentalität (die) bezeichnet die Geistes- und Gemütsart eines Menschen, einer Gruppe oder eines Volkes, sowie ihre Denk-, Anschauungs- und Verhaltensweisen.
So könnte man etwa von der entspannten Mentalität der Spanier, der zurückhaltenden Mentalität der Norddeutschen und der herzlichen Mentalität der Süddeutschen sprechen. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass solche verallgemeinernden Aussagen problematisch sein können.
Ein weiteres Beispiel wäre die Arbeitsmentalität von Schülern. Während einige nur stumpf ihre Zeit absitzen und auf das Klingeln warten, arbeiten andere aktiv mit und versuchen, sich den Stoff bestmöglich anzueignen.
Das Substantiv Mentalität im Sinne von „Denkart, Geisteshaltung, Auffassungsweise” wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus dem gleichbedeutenden englischen Wort mentality entlehnt. Aus dem Englischen leitete sich ebenfalls der französische Begriff mentalité ab, der vermutlich auch zur Adaption des Begriffes in der deutschen Sprache beigetragen hat. Das englische mentality ist eine Substantivierung des englischen Adjektivs mental (geistig), was seine Wurzeln im spätlateinischen mentālis (auf den Geist bezogen, mit Geist, Vernunft ausgestattet, vernünftig) hat. Dies ist wiederum eine Ableitung des lateinischen Wortes mēns (Denktätigkeit, Verstand, Denkart, Gesinnung, Gedanke, Vorstellung).
Aussprache
Lautschrift (IPA): [mɛntaliˈtɛːt]
Verwendungsbeispiele
Nach dem Umzug musste ich mich erst an die andere Mentalität der Menschen in der Großstadt gewöhnen.
Aus Sprichwörtern lassen sich Rückschlüsse auf die regionale Mentaliät ziehen. In Norddeutschland hört man etwa bis heute häufig den plattdeutschen Ausspruch „wat mutt, dat mutt“.
China und Deutschland setzten sich für Multilateralismus ein. Beide Länder sollten auch „alle Formen der Vorherrschaftspolitik und eine Mentalität des Kalten Krieges ablehnen“ , sagte Xi Jinping, was als Hinweis auf die stark chinakritische Politik der USA gewertet werden kann.
– Die ZEIT ONLINE (2021): „Chinas Staatschef Xi Jinping hofft auf Kontinuität unter Olaf Scholz”. 21.12.2021.
Von seinen Nationalspielern erwartet der neue Bundestrainer nach eigener Aussage eine „All-in-Mentalität„: Die Spieler sollen „alles“ geben, „um als Sieger vom Platz zu gehen“.
– Die ZEIT ONLINE (2021): „Hansi Flick setzt weiter auf Thomas Müller und Mats Hummels”. 10.08.2021.
