Das Substantiv Paria bedeutet „Ausgestoßener“, „gesellschaftlich Geächteter“ oder „jemand, der am Rande der Gesellschaft steht“. Es beschreibt Personen oder Gruppen, die aus unterschiedlichen Gründen von der Mehrheit isoliert und diskriminiert werden.
Parias finden sich oft in sozialen, ökonomischen oder kulturellen Randgruppen wieder. Sie erfahren Ablehnung und Ausgrenzung, was zu einem Leben in Armut, ohne Zugang zu Bildung oder angemessener Gesundheitsversorgung führen kann. Beispiele hierfür könnten Obdachlose, Drogenabhängige oder auch Menschen sein, die durch ihr Aussehen oder ihre Lebensweise von der Norm abweichen.
Historisch gesehen hat der Begriff Paria seine Wurzeln im indischen Kastensystem. Das tamilische Wort „paraiyar“ bezeichnete ursprünglich Mitglieder der untersten Kaste, die als „Unberührbare“ galten. Diese Personen waren bestimmten Berufen und Wohngebieten zugewiesen und durften nicht mit Mitgliedern höherer Kasten interagieren. Der soziale Abstand, der ihnen auferlegt wurde, symbolisiert die extreme Form der Ausgrenzung, die auch in anderen Kulturen und Gesellschaften in unterschiedlichen Ausprägungen existiert.
Der Begriff Paria hat sich von seiner ursprünglichen, spezifisch indischen Bedeutung gelöst und wird heute weltweit verwendet, um Personen oder Gruppen zu beschreiben, die ähnlich starke Ausgrenzung erfahren. Dieser Wandel spiegelt sich auch in der Übernahme des Wortes in viele Sprachen wider, darunter auch ins Deutsche.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [paˈʁiːa]
Verwendungsbeispiele
Obwohl er einst ein angesehenes Mitglied der Gemeinschaft war, ist er nun ein Paria, gemieden von allen.
In vielen Gesellschaften werden Menschen, die mit HIV leben, zu Parias gemacht, isoliert durch Vorurteile und Angst.
Sein unkonventioneller Lebensstil hat ihn zum Paria in seiner konservativen Familie gemacht.
