Der Begriff Phubbing (das) bezeichnet das Ignorieren oder Vernachlässigen von Gesprächspartnern und realen Situationen, um aufs Handy zu schauen.
Zu den häufigsten Anzeichen gehören der ständige Blick auf das Smartphone, das Ignorieren oder Nichtbeantworten von Gesprächen, das häufige Checken von Benachrichtigungen, fehlender Blickkontakt, Desinteresse an laufenden Gesprächen etc.
Phubbing ist weitverbreitet. Das hat mehrere Gründe:
- die ständige Verfügbarkeit digitaler Ablenkung durch Smartphones,
- die Angst, in der digitalen Welt etwas zu verpassen (FOMO),
- veränderte Kommunikationsgewohnheiten durch Textnachrichten und soziale Medien,
- die Multitasking-Kultur,
- die Akzeptanz von Phubbing in bestimmten sozialen Kreisen,
- potenzielles Suchtverhalten,
- und berufliche Anforderungen, die eine ständige Erreichbarkeit erfordern.
Die Auswirkungen von Phubbing sind vielfältig. Es kann zwischenmenschliche Beziehungen negativ beeinflussen, indem es bei den Betroffenen ein Gefühl der Vernachlässigung oder des Desinteresses hervorruft. Es kann auch zu Kommunikationsproblemen führen und die Qualität von Gesprächen und sozialen Interaktionen beeinträchtigen.
Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern phone (Telefon) und snubbing (brüskieren) zusammen. Er wurde erstmals 2012 geprägt und populär, als die australische Werbeagentur McCann Melbourne eine Aufklärungskampagne zu diesem Verhalten startete. Die Kampagne sollte darauf aufmerksam machen, wie sich das Ignorieren realer Gespräche zugunsten des Smartphones negativ auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirken kann. Seitdem hat sich der Begriff international verbreitet und wird häufig verwendet, um dieses Verhalten zu beschreiben und zu kritisieren.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [ˈfʌbɪŋ]
Verwendungsbeispiele
Vermutlich kennt es jede und jeder von uns: Plötzlich schaut das Gegenüber aufs Handy – mitten im Gespräch, im Streit oder auch während des Dates. Phubbing heißt es, wenn es uns vor den Kopf stößt, dass der andere sein Smartphone checkt, statt uns seine volle Aufmerksamkeit zu schenken.
– Sven Stockrahm und Dr. med. Melanie Büttner (2023):„Dann macht’s Ping und das Mindgame in Beziehungen beginnt“ . DIE ZEIT ONLINE. 14.08.2023.
Die Gruppe von Freunden beschwerte sich über das Phubbing, das während ihrer gemeinsamen Wanderung stattfand, da alle mehr Zeit damit verbrachten, Selfies zu machen und ihre Smartphones zu überprüfen, anstatt die Natur zu genießen.
Seine Eltern hatten genug vom Phubbing beim gemeinsamen Abendessen. Sie erklärten den Esstisch zur „Handy-freien Zone“, um wieder mehr gemeinsame Gespräche zu führen.