Tohuwabohu

Tohuwabohu (das) bezeichnet ein Durcheinander oder Chaos, meist in Bezug auf unordentliche Zustände oder komplexe, unübersichtliche Situationen.

Der Begriff ist biblischen Ursprungs und taucht in der Genesis des Alten Testaments auf. Im Originaltext beschreibt das Wort Tohuwabohu den Zustand der Erde vor der göttlichen Schöpfung.

Im modernen Sprachgebrauch wird der Begriff oft metaphorisch oder umgangssprachlich für ein unübersichtliches oder chaotisches Geschehen verwendet und in verschiedenen Zusammenhängen benutzt. Er wird oft als rhetorisches Mittel eingesetzt, um eine Dramatisierung oder Übertreibung einer Situation auszudrücken, z.B. kann der Begriff dazu gebraucht werden, um die Verwirrung bei Großveranstaltungen oder in komplizierten Diskussionen zu beschreiben. Er kann aber auch den emotionalen Zustand einer Person zum Ausdruck bringen, die sich überwältigt oder verwirrt fühlt.

In einer gesellschaftlichen oder politischen Debatte kann das Wort Tohuwabohu gebraucht werden, um die Komplexität und die Schwierigkeiten bei der Lösung eines Problems hervorzuheben.

Das Wort ist ein Lehnwort aus dem Hebräischen und setzt sich zusammen aus den Begriffen tohu (תֹּהוּ) für „Ödland“ und bohu (בּהוּ ) für „Leere“. Der Ausdruck wurde von Martin Luther als „(Und die Erde) war wüst und leer“ übersetzt.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˌtoːhuvaˈboːhu]

Verwendungsbeispiele

Nach dem Überraschungstest in Mathematik herrschte in der Klasse ein Tohuwabohu aus empörten Fragen und Diskussionen.

Die Zahl der beliebten Totenkopfäffchen in der Stuttgarter Wilhelma hat sich erhöht. Wie der Zoo am Mittwoch mitteilte, kamen allein in den vergangenen sechs Wochen fünf dieser Äffchen zur Welt. Damit sei die Zahl der südamerikanischen Primaten in der Wilhelma von 15 auf 20 gestiegen. Tägliches Tohuwabohu auf den Subtropenterrassen sei somit garantiert.
– DIE ZEIT ONLINE (2021): „Nachwuchs bei den Totenkopfäffchen in Stuttgarter Wilhelma“. 02.06.2021

Die CDU in Baden-Württemberg hat den Umgang der Ampel-Regierung mit der Energiekrise als „Tohuwabohu“ kritisiert. „Jeden Tag ein neuer Vorschlag, jeden Tag von jemand anderem.“
– DIE ZEIT ONLINE (2022): „Strobl kritisiert „Tohuwabohu“ im Ampel-Krisenmanagement“ . 25.08.2022.

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