Das Substantiv Tribalismus (der) bezeichnet eine starke Loyalität gegenüber der eigenen sozialen Gruppe oder Ethnie, oft auf Kosten anderer Gruppen.
In der Soziologie und Politikwissenschaft beschreibt der Tribalismus das Phänomen, bei dem Menschen ihre Identität und Loyalität primär aus ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe ableiten. Diese Gruppenzugehörigkeit geht oft mit einer Abwertung oder Ablehnung anderer Gruppen einher. Der Tribalismus kann sich auf verschiedenen Ebenen manifestieren, wie etwa in Familien, Clans, Stämmen, Religionen oder politischen Parteien.
Auch unter Jugendlichen kann der Tribalismus eine Rolle spielen, wenn sie sich in verschiedene Gruppen oder „Cliquen“ organisieren, die sich durch bestimmte Interessen, Musikgeschmäcker, Kleidungsstile oder andere gemeinsame Merkmale definieren. Diese Gruppenzugehörigkeit kann den Jugendlichen ein Gefühl von Zugehörigkeit und Identität geben, insbesondere in einer Phase ihres Lebens, in der sie ihre Persönlichkeit und ihren Platz in der Gesellschaft finden wollen.
Trotz der negativen Konnotationen kann der Tribalismus auch positive Aspekte haben, wie etwa die Förderung von Zusammenhalt und Solidarität innerhalb der Gruppe. Allerdings sollte dieser Zusammenhalt nicht auf Kosten anderer Gruppen erfolgen.
Der Begriff Tribalismus leitet sich vom englischen Wort „tribalism“ ab, welches wiederum auf das lateinische Wort „tribus“ (Stamm, Volksstamm) zurückgeht.
Der Begriff ist vom englischen Wort tribalism abgeleitet. In der lateinischen Sprache findet sich das Wort tribus, welches für einen Wahlbezirk im antiken Rom steht.
Aussprache
Hörbeispiel:
Aussprache anhören
Lautschrift (IPA): [tʁibaˈlɪsmʊs]
Verwendungsbeispiele
Wer sich mit dem Tribalismus beschäftigt, lernt nicht nur etwas über Kenia, sondern auch, welche Folgen es hat, wenn Politik nur noch für die eigene Gruppe gemacht wird.