Das Substantiv Chauvinismus (der) bezeichnet eine übersteigerte, aggressive und abwertende Form des Nationalismus, Patriotismus oder jeglicher Form von Gruppenzugehörigkeit. Es ist eine Haltung, die die Überlegenheit der eigenen Gruppe (z.B. Nation, Geschlecht oder Kultur) gegenüber anderen betont und oft mit einer Abwertung oder Diskriminierung anderer Gruppen einhergeht.
Ein häufiges Beispiel für Chauvinismus ist der sogenannte „männliche Chauvinismus„, bei dem Männer die Überlegenheit ihres Geschlechts über das weibliche Geschlecht betonen und Frauen abwerten.
Der Begriff Chauvinismus stammt vom Namen des französischen Soldaten Nicolas Chauvin ab, der während der napoleonischen Kriege lebte und für seine übertriebene und blinde Verehrung Napoleons bekannt war. Seine unverhältnismäßige Verehrung und sein Fanatismus für Napoleon wurden später zu einem Symbol für übermäßigen Nationalismus und Gruppenloyalität.
Während der Begriff ursprünglich eine übersteigerte Form des Patriotismus beschrieb, hat er sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und bezieht sich nun auf jegliche Form von übersteigerter Loyalität und Abwertung anderer Gruppen, unabhängig von der spezifischen Art der Gruppenzugehörigkeit.
Aussprache
Hörbeispiel:
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Lautschrift (IPA): [ʃoviˈnɪsmʊs]
Verwendungsbeispiele
Sein Chauvinismus ist wirklich peinlich. Wenn er wüsste, wie lächerlich er sich damit macht!
Bisher dachte ich, Chauvinismus gebe es nur bei Männern. Nun habe ich gelernt, dass man diesen Begriff heute auch in soziologischen Zusammenhängen benutzt, etwa, wenn die eigene Sprache oder die eigene soziale Zugehörigkeit als anderen überlegen empfunden und verteidigt wird.
Der Chauvinismus in der Politik kann zu gefährlichen Spannungen zwischen Ländern führen.
Mit seinem Verhalten offenbarte er einen tief verwurzelten männlichen Chauvinismus.
Der aufkeimende kulturelle Chauvinismus in manchen Regionen bereitet Menschenrechtsaktivisten große Sorgen.