Tu quoque

Das aus dem Lateinischen übernommene Tu quoque bedeutet „auch du“ oder – umgangssprachlich – „selber!“.

In der deutschen Sprache kommt der Begriff Tu quoque im Zusammenhang mit dem Tu-quoque-Argument vor. Bei einem Tu-quoque-Argument soll der Gesprächspartner unmittelbar in seiner moralischen Überlegenheit diskreditiert werden, während auf die eigentliche Aussage nicht direkt eingegangen wird.

Ein Beispiel:

„Du solltest weniger Alkohol trinken.“

Ein Tu-quoque-Argument hierzu lautet:

„Du trinkst doch selbst täglich ein paar Bier und solltest bei dem Thema lieber die Füße still halten!“

Ein Tu-quoque-Argument soll also die Aussage des Diskussionspartners entkräften, da er selbst den eigenen Standards nicht genügt. Dies allerdings hat keinen Einfluss auf den Wahrheitsgehalt der vorgebrachten Aussage. Daher ist ein Tu-quoque-Argument oft keine Entkräftung der zuvor vorgebrachten Aussage in einer Diskussion.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [tuː kvoːkvə]

Weitere Beispiele:

Aussage: „Deine vielen Flugreisen sind schlecht für das Klima.“
Tu Quoque: „Das sagst du, während du jährlich mehrmals auf Kreuzfahrt gehst?“

Aussage: „Du muss einen Master-Abschluss machen, um einen guten Job zu bekommen.“
Tu Quoque: „Naja, aus dir ist trotz Master nichts geworden.“

Auf den Vorwurf, Zwischenrufe aus seiner eigenen Partei nicht zu sanktionieren, ging der Bürgermeister nicht ein. Stattdessen antwortete Roland mit einem klassischen Tu-quoque-Argument, warf der CDU also seinerseits unredliches Verhalten vor.

„Unqualifizierte Zwischenrufe“: Gladbecker CDU-Ratsfraktion wirft SPD respektloses Verhalten vor, Oliver Borgwardt, lokalkompass.de, 04.09.2018

Kostenlos abonnieren und jeden Tag ein neues Fremdwort lernen

Erhalten Sie mit unserem kostenlosen Newsletter jeden Morgen das Wort des Tages zugeschickt. Sie können sich jederzeit wieder abmelden. Ihre Daten werden nicht zu Werbezwecken an Dritte weitergegeben.