Annex

Das Substantiv Annex (der) bedeutet „Anhängsel“und bezeichnet somit etwas, was ergänzt oder angehängt wird.

Im juristischen Kontext kommt der Begriff gehäuft im Vertragswesen vor. Ein Vertrag kann über einen oder mehrere Annexe verfügen. Tabellen oder längere Aufzählungen, die den Lesefluss stören, können beispielsweise Teil eines Annexes sein.  Des Weiteren kann es sich bei einem Annex auch um eine Ergänzung zu einem Gesetz handeln.

In der Architektur ist ein Annex ein Objekt bzw. ein Gebäude, das im Nachhinein an ein Hauptgebäude angebaut wird oder mit diesem verbunden ist und somit zusätzlichen Raum bietet. Ein Annex-Zimmer ist beispielsweise ein Hotelzimmer, was sich nicht direkt im Hauptgebäude befindet, sondern z.B. Teil eines Nebengebäudes sein kann und aufgrund dessen günstiger ist.

Der Begriff hat seinen Ursprung im gleichbedeutenden lateinischen annexum, was wiederum vom lateinischen Verb annectere (anknüpfen, anbinden, anfügen) herrührt und sich zusammensetzt aus dem Präfix an- (an,zu) und nectere (knüpfen, flechten).

Aussprache

Lautschrift (IPA): [aˈnɛks]

Verwendungsbeispiele

Ursprünglich sollten die beiden Parteien eine Koalition aus gleichbedeutenden Partnern bilden. Mit der Zeit wurde die sozialdemokratische Partei jedoch zu einem Annex ihres Koalitionspartners und konnte nicht mehr tun, als dessen Entscheidungen abzunicken.

Laut Strafbefehl enthielten sowohl Personalausweis als auch Reisepass den Doktortitel, obwohl Richter nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht promoviert oder den akademischen Titel anderweitig erlangt hatte. Darüber hinaus sei Richter auch in einem Annex zu seinem Geschäftsführervertrag mit dem Awo-Kreisverband als „Doktor“ bezeichnet worden, sagte Niesen.
– DIE ZEIT ONLINE (2022): „Richter wehrt sich gegen Vorwurf des Titelmissbrauchs“. 11.03.2022.

Dieser suchte und fand im Oktober 1994 ein „stilles Örtchen“ in allerbester Lage, an der Nahtstelle zwischen Ost und West, im Annex des Brandenburger Tors, dort, wo früher DDR-Grenztruppen Dienst taten und die Mauer nicht aus den Augen ließen.
– Guenter Ermlich (1997): „Hier dürfen Sie schweigen“. DIE ZEIT ARCHIV. 26.12.1997.

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