Ein Affekt ist eine starke, meist kurzfristige emotionale Reaktion auf eine bestimmte Situation, einen Reiz oder ein Ereignis. Dabei kann es sich um positive oder negative Gefühle wie Freude, Wut, Angst oder Überraschung handeln. Wenn etwa einem Politiker im Interview plötzlich das Gesicht entgleist, geschieht das im Affekt.
Der Affekt tritt häufig spontan und unkontrolliert auf, ist also nicht bewusst gesteuert. Zum Beispiel man bei einer plötzlichen Gefahr wie dem Auftauchen einer Schlange einen Affekt der Angst und Panik erleben. Der Herzschlag beschleunigt sich, die Atmung wird schneller, und der Körper bereitet sich auf Flucht oder Kampf vor. Vielleicht handelt man sogar schon und läuft weg oder auf die Bedrohung zu, ohne eine bewusste Entscheidung getroffen zu haben. Ebenso könnte der Gewinn einer Lotterie einen Freudenaffekt auslösen, bei dem man spontan jubelt oder tanzt, ohne darüber nachzudenken.
Seinen Ursprung hat der Begriff im lateinischen Verb afficere, was „in eine Stimmung versetzen“ bedeutet. In der Geschichte der Psychologie hat der Begriff eine wichtige Rolle gespielt und wurde von verschiedenen Theoretikern, einschließlich Sigmund Freud, ausführlich untersucht.
Aussprache
Hörbeispiel:
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Lautschrift (IPA): [aˈfɛkt]
Verwendungsbeispiele
Die Staatsanwaltschaft wies darauf hin, dass es sich um eine Tat aus dem Affekt heraus handelte.
Im Affekt errötete er und senkte beschämt den Kopf, als der Lehrer ihn beim Abschreiben erwischte.