Das Adjektiv anonym bedeutet im Allgemeinen „ungenannt“ bzw. „ohne Namensnennung“. Wer anonym auftritt, kann oder möchte nicht erkannt werden bzw. seine Identität nicht preisgeben.
Verschiedene Dinge können anonym sein oder stattfinden. So kann man z.B. einen anonymen Brief erhalten oder einen anonymen Artikel in der Zeitung lesen.
Das Wort anonym kann aber auch im Sinne von „unpersönlich“ verwendet werden. Die anonyme Großstadt zeichnet sich beispielsweise durch ein unpersönliches Zusammenleben aus, was sich z.B. dadurch bemerkbar macht, dass man oft nicht mal den Namen des eigenen Nachbarn kennt.
Das Adjektiv anonym gelangte im 17. Jahrhundert durch das gleichbedeutende französische anonyme ins Deutsche und geht auf das spätlateinische anonymus (namenlos, ohne Unterschrift) zurück.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [ˌanoˈnyːm]
Verwendungsbeispiele
Ein anonymer Tipp führte zur Festnahme des Täters.
Einem ehemaligen Trainer nicht deutscher Abstammung wurde das Auto zerkratzt, er erhielt anonyme Anrufe, er solle sich dahin verziehen, wo er herkomme.
-Hannes Hilbrecht (2016): „Dann hätten die Nazis gewonnen“. DIE ZEIT ONLINE. 18.05.2016.
Im anonymen Umfeld großer Universitäten können sich Studenten im ersten Semester oft verloren oder einsam fühlen, da es schwer ist Anschluss zu finden.
