Europäische Finanzstabilisierungsfazilität

Die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (kurz EFSF) war ein Teil des während der Finanzkrise im Jahre 2010 errichteten Euro-Schutzschirms, mit dessen Hilfe die Stabilität des Euro sichergestellt werden sollte.

Sie war eine nach luxemburgischem Recht gegründete private Kapitalgesellschaft, die Notkredite an Länder der Eurozone verleihen konnte, deren Pleite die gesamte Union gefährdet hätte.

Im Rahmen der Krise vergab die EFSF unter anderem Kredite an Portugal, Griechenland und Irland in einer Gesamthöhe von 172,6 Mrd. Euro. Das temporäre Programm wurde 2013 von dem dauerhaften Europäischen Stabilitätsmechanismus (kurz: ESM) abgelöst, welcher nun für Stabilität in der Eurozone sorgen soll.

Der Begriff ist ein Kompositum bestehend aus den Wörtern „Finanz”, „Stabilisierung” und „Fazilität”. Das Wort „Finanz” gelangte durch das französische finance(s) (ursprünglich Bezahlung, Lösegeld, dann Geldmittel) ins Deutsche und hat seinen Ursprung im lateinischen finis (Grenze, Ende). Die Wurzel des Substantivs „Stabilisierung” bildet das lateinische stabilare (befestigen, aufrechterhalten). Auch der Begriff „Fazilität” basiert auf dem Lateinischen, nämlich auf dem Substantiv facilitas (Leichtigkeit), was vom Adjektiv facilis (leicht) herrührt.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˌɔɪ̯ʁoˈpɛːɪʃəfiˈnant͡sʃtabiliˈziːʁʊŋsfat͡siliˈtɛːt]

Verwendungsbeispiele

Und der französische Zentralbankchef Christian Noyer hatte bereits im Februar erklärt, dass ein Schuldenschnitt von 50 Prozent für die griechischen Zahlungsverpflichtungen jeden Steuerzahler mit 1.000 bis 1.200 Euro belasten würde. Nicht von heute auf morgen, das ist wahr. Die Kredite aus dem ersten Hilfspaket von 2011 werden erst 2020 fällig, die Bürgschaft für die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) gar erst bis 2073.
-Karin Finkenzeller (2015): „Deutsch-französische Stimmprobe vor dem Krisengipfel”. DIE ZEIT ONLINE. 07.07.2015.

Mit Deutschland, Zypern und Estland haben mittlerweile 13 Euro-Staaten den erweiterten Euro-Rettungsschirm (Europäische Finanzstabilisierungsfazilität, EFSF) gebilligt.
– AFP & DPA (20011): „Zypern und Estland stimmen für Euro-Fonds”. 30.09.2011. DIE ZEIT ONLINE.

Um die Insolvenz der von der Finanzkrise besonders stark getroffenen Mitgliedsstaaten zu verhindern, beschloss die EU die in der deutschen Bevölkerung stark umstrittene Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität, EFSF, die im Volksmund besser als „Euro-Rettungsschirm” bekannt ist.

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