Dandy

Das Substantiv Dandy (der) bezeichnet im Allgemeinen einen Mann, der sich äußerst modisch kleidet und seinem Erscheinungsbild übertriebene Aufmerksamkeit schenkt.

Spezifischer kann aber auch ein Vertreter des Dandyismus damit gemeint sein. Geschichtlich hat der Dandy seine Ursprünge Mitte des 18. Jahrhunderts in England. Die französische Hofkultur wurde von vielen Engländern abgelehnt und es entwickelte sich ein neues Stil- und Körperbewusstsein. Im Zuge dessen entstand der erste moderne Herrenanzug. Dandyismus bezeichnet aber weitaus mehr als einen aufregenden, eleganten Kleidungsstil. Vielmehr galten Dandys als Rebellen, die versuchten, durch ihre Individualität, ihre Eleganz und ihre Exzentrik gegen die Langeweile und Monotonie des bürgerlichen Zeitalters anzukämpfen. Berühmte Beispiele für Dandys waren Giacomo Casanova oder Oscar Wilde.

Auch heute noch sind Dandys modische Vorbilder. Der Dandy-Style ist auch im 21. Jahrhundert noch nicht von der Bildfläche verschwunden. Gut sitzende Anzüge, Accessoires wie Fliegen, Manschettenknöpfe sowie extravaganter Schmuck sind typische Elemente dieses Modestils.

Der Ursprung des Begriffs ist nicht gänzlich geklärt. Möglicherweise handelt es sich bei dem Begriff um eine Kürzung des englischen jack-a-dandy, was sich übersetzen lässt als „vorlauter junger Mann“ oder „Naseweiß“. Eine weitere Vermutung ist, dass Dandy eine Abkürzung des Namens Andrew (der Mannhafte, der Männliche) ist.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈdɛndi]

Verwendungsbeispiele

Ein echter Dandy lebt seinen Stil für sich. Er definiert sich nicht über die Zahl seiner Instagram-Follower und interessiert sich nicht dafür, was andere von ihm denken. Lieber verbringt er seine Zeit damit, modische Raritäten am anderen Ende der Welt zu finden, neuen Entwicklungen in der Mode-Branche nachzuspüren und dazwischen nur das zu tun, was ihm Spaß macht.
– DIE ZEIT MAGAZIN (2017): Sie nennen sich Dandys“. 11.01.2017.

Aber es blieb nicht bei diesen Inszenierungen aus der Anfangszeit: Der späte Schröder, der sich mit George W. Bush und fünf Millionen Arbeitslosen in Deutschland anlegte, inszenierte sich eher als stoischer Martin Luther, denn als Dandy der Millenniumswende: Hier stehe er und könne nicht anders.
– Michael Schlieben (2022): „Die Realität kriegt sie alle“. DIE ZEIT ONLINE. 19.03.2022.

 Marlene Dietrich sorgte mit ihrem androgynen Stil dafür, dass sich der Dandy-Style auch in der Damenwelt durchsetzte.

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