Defätismus (der) beschreibt einen Zustand der gefühlten Aussichtslosigkeit der Situation und einen dadurch bedingten Drang zum Aufgeben. Der Begriff fand zunächst besonders im militärischen Sprachgebrauch Anwendung.
Ein offen zur Schau gestellter Defätismus steht – vor allem in Kriegszeiten – in manchen Ländern unter Strafe, da eine Zermürbung der Truppenmoral befürchtet wird.
Heute wird der Ausdruck auch außerhalb der Militärsprache gebraucht und meint in erster Linie eine pessimistische Einstellung und Resignation bezüglich der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder politischen Lage.
Der Begriff wurde als défaitisme zur Zeit des ersten Weltkriegs in Frankreich geprägt und kurz darauf ins Deutsche entlehnt.
Verwendungsbeispiele
Wir müssen global zusammenhalten. Weder Massenpanik noch Defätismus bringen uns jetzt weiter.
Nach der vernichtenden Niederlage breitete sich ein Defätismus unter den Truppen aus, der sich auch durch noch so harte Strafen nicht mehr eindämmen ließ.
Alle anderen leuchtenden Ziele in dem kriegsgeplagten Land – Demokratie, Menschenrechte, Bildung – werden längst immer weiter abgedimmt. Und wenn Barack Obama nun gar von Abzugsplänen zu reden beginnt, liegt ein Hauch von Defätismus in der Luft.
– Jörg Lau (2009), Und plötzlich sind sie gut, DIE ZEIT, 26.03.2009 Nr. 14.