Das bildungssprachliche Adjektiv desolat bedeutet „trostlos“, „traurig“, „einsam“ oder in anderem Kontext so viel wie „schlecht“, „miserabel“.
Desolat wird häufig in den charakteristischen Wortkombinationen „ausgesprochen/sehr desolat“ oder „desolater Zustand“ verwendet, Gegenwörter zu desolat sind „erfreulich“ oder „wohlgeordnet“.
Der Begriff ist auf das lateinische desolatum, dem 2. Partizip von desolare (einsam lassen, verlassen) zurückzuführen.
Aussprache
Hörbeispiel:
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Lautschrift (IPA): [dezoˈlaːt]
Verwendungsbeispiele
Nach der haushohen Niederlage sind die Fans enttäuscht und die Mannschaft muss sich mit dem desolaten letzten Tabellenplatz zufriedengeben.
Der desolate Zustand der Fassade drückt den Verkaufspreis des Hauses, so dass der Eigentümer seine Preisvorstellung wohl kaum durchsetzen wird.
Selbstredend wurden auch happige Strategiefehler gemacht. Bei Bally wechselten die Manager im Expresstempo und mit ihnen die Neuausrichtungen. Bei Ascom blockierte die Familienstiftung eine Modernisierung. Und die Swissair beteiligte sich im Rahmen einer so genannten Hunter-Strategie an defizitären, kleinen Fluggesellschaften, die letztlich nicht zum Aufbau einer großen, unabhängigen Airline rührten, sondern neben der desolaten Finanzlage zu einem restlos verwässerten Image.
– Reto Wüthrich, Das Schweizer Kreuz, Brandeins, 05/2002