disseminiert

Das Adjektiv disseminiert wird im medizinischen Kontext verwendet und bedeutet „ausgestreut, über ein größeres Gebiet hin verbreitet”.

Das Wort wird also gebraucht, um die Ausbreitung, bzw. Streuung von Krankheitserregern oder -erscheinungen zu beschreiben. Gelangen einzelne Krebszellen z.B. in die Lymphknoten und sammeln sich dort an, spricht man von disseminierten Tumorzellen. Ein weiteres Beispiel wäre die Krankheit Tuberkulose. In der Regel betrifft diese Krankheit die Lungen, allerdings können sich die Erreger auch über die Blutlaufbahn verbreiten und so weitere Organe wie z.B. den Darm befallen. Geschieht dies, spricht man von einer disseminierten Tuberkulose.

Das Wort wurde, wie viele medizinische Fachbegriffe, aus dem Lateinischen entlehnt. Das zugrundeliegende Verb ist disseminare, was sich als „aussäen, ausstreuen, verbreiten” übersetzen lässt.

 Aussprache

Lautschrift (IPA): [dɪsemiˈniːɐ̯t]

Verwendungsbeispiele

Unter den rund 20 Millionen bisher im Einzugsgebiet der Ema geimpften Menschen – davon 1,6 Millionen in Deutschland – fanden sich nach Analyse der Forschenden letztlich 18, die eine Sinusthrombose mit Blutplättchenmangel erlitten hatten und sieben mit einer Störung der Blutgerinnung, die Medizinerinnen disseminierte intravasale Koagulopathie nennen.
– Dagny Lüdemann, Tom Kattwinkel und Florian Schumann (2021): „Warum Weiterimpfen trotz des Risikos richtig ist”. Die ZEIT ONLINE. 19.03.2021.

Normalerweise sorgt der ausgeklügelte Prozess dafür, dass man nach einer Verletzung möglichst wenig Blut verliert: Gerinnungsfaktoren und eine spezielle Art von Zellen, die Blutplättchen, sorgen dafür, dass sich auf Wunden möglichst schnell eine feste Schutzschicht bildet. Bei einer sogenannten disseminierten intravasalen Gerinnung (DIG) läuft dies zunächst in viel zu starker Form ab. Infolgedessen bilden sich kleine Gerinnsel im Blutkreislauf, die wichtige Gefäße verstopfen können.
– Weber (2020): „Plötzlicher Tod mit 19 Jahren“. SPIEGEL Gesundheit. 02.02.2020

Bei einigen Brustkrebspatientinnen konnten Tumorzellen im Knochenmark, d.h. sogenannte disseminierte Tumorzellen, nachgewiesen werden.

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