Der Begriff Imagination (die) bedeutet umgangssprachlich „Einbildungskraft“ und bezeichnet die Fähigkeit, ein Bild oder eine Vorstellung in sich zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur darum, sich etwas bildlich vorstellen zu können, sondern alle Sinnesorgane werden in die Imagination miteinbezogen. Stellt man sich z.B. Salz vor, so hat man nicht nur ein Bild von Salz vor Augen, sondern wahrscheinlich auch den Geschmack im Mund, vielleicht denkt man auch an ein bestimmtes Ereignis, bei dem Salz eine Rolle gespielt hat etc.
Das Wort Imagination kann aber auch eine irrtümliche Vorstellung bezeichnen, die nichts mit der Realität zu tun hat. So kann eine psychische Erkrankung oder eine Drogenabhängigkeit dazu führen, dass die Grenzen zwischen Imagination und Realität verschwimmen.
Der Begriff leitet sich vom lateinischen imāginātio (Einbildung, Vorstellung) ab.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [ˌimaɡinaˈt͡si̯oːn]
Verwendungsbeispiele
Wie schaffen Menschen es vom Wohnzimmer aus, wirklich frei zu werden von den eigenen unmittelbaren Lebenszusammenhängen für das gemeinsame Nachdenken über die Welt? Es ist keinesfalls unmöglich. Aber es erfordert hohe Disziplin, lebhafte Imagination und geistig-emotionale Kraft.
– Miriam Rose (2021): Wie nehme ich Abstand von mir? DIE ZEIT ONLINE. 05.02.2021.
Die Hauptfigur, ein junges Mädchen, erlebt die Gräueltaten des Faschismus und ihres gewalttätigen Stiefvaters. Ihre kindliche Imagination hilft ihr, in ein Labyrinth zu fliehen, und hat so beinahe eine erlösende Wirkung auf sie.
– Till Eckert (2016): Was Tagträume in uns bewirken können. DIE ZEIT ONLINE. ze.tt. 23.08.2016.
Bis heute ist nicht ganz geklärt, weshalb Lars Joachim Mittank während seines Urlaubs in Bulgarien panisch in den Wald rannte und für immer verschwand. Seine letzten bekannten Aussagen deuten darauf hin, dass er sich verfolgt fühlte. Ob dies allerdings der Wahrheit entsprach oder nur seine Imagination war, wird wohl für immer ein Mysterium bleiben.
