Der Begriff Inzidenz (die) bedeutet allgemein „Anzahl von Ereignissen“ oder (veraltend) „Ereignis“.
Im epidemiologischen Bereich ist die Inzidenz die Anzahl der Neuerkrankungen, die innerhalb eines spezifischen Zeitraums in einer Bevölkerung bzw. in einer definierten Population vorliegt. Während bei der Prävalenz bestehende Fälle erfasst werden, geht es bei der Inzidenz um die neu auftretenden Fälle.
In der Wirtschaft meint man mit Inzidenz die Auswirkungen von finanzpolitischen Entscheidungen und Maßnahmen wie z.B. Steuererhöhungen auf die Einkommensverteilung.
In der Mathematik bzw. in der Geometrie beschreibt man mit der Inzidenz die Beziehung zwischen geometrischen Elementen, die gemeinsame Punkte besitzen. D.h. die Inzidenz beschreibt, ob geometrische Objekte Überschneidungen haben. So kann beispielsweise eine Gerade auf einer Ebene oder zwei Geraden übereinander liegen.
Im physikalischen Bereich bezeichnet man den Einfallswinkel des Lichtstrahls selten auch als Inzidenzwinkel. Der Einfallswinkel besteht zwischen dem einfallenden Strahl, d.h. dem Lichtstrahl, der auf eine Oberfläche trifft und dem Einfallslot. Der Einfallslot ist eine Senkrechte auf der Oberfläche in dem Punkt, wo der Lichtstrahl auf die Oberfläche auftritt.
Der Begriff gelangte durch das gleichbedeutende französische incidence ins Deutsche und entstammt dem lateinischen incidere (hineingeraten, sich ereignen, fallen).
Aussprache
Lautschrift (IPA): [ɪntsiˈdɛnʦ]
Verwendungsbeispiele
Die Inzidenz von Typ-1-Diabetes nimmt bei Jugendlichen und Kindern in vielen Ländern zu.
Die Landesregierung will weitere Öffnungen ermöglichen, sobald die Sieben-Tage-Inzidenz in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt über einen längeren Zeitraum unter 100 liegt.
– DIE ZEIT ONLINE (2021): „Regierung: Weitere Lockerungen bei Inzidenz unter 100“. 18.05.2021.
Der Inzidenzwinkel und der Ausfallwinkel sind gleich groß.
