Das Substantiv Oligarchie (die) bedeutet „Herrschaft weniger“ und beschreibt eine Regierungsform, in der die Macht in den Händen einer kleinen Gruppe liegt.
In einer Oligarchie wird das politische oder wirtschaftliche Geschehen nicht durch das Volk (wie in einer Demokratie), sondern durch wenige einflussreiche Personen oder Familien bestimmt. Diese Eliten können ihre Macht durch Reichtum, Herkunft, militärische Stärke oder ideologischen Einfluss erlangt haben.
Der Begriff Oligarchie ist heute eher negativ besetzt und steht oft für Machtmissbrauch, Korruption und fehlende Transparenz.
In modernen Gesellschaften wird der Begriff auch verwendet, um auf inoffizielle Machtstrukturen hinzuweisen, etwa wenn große Unternehmen, Lobbygruppen oder Superreiche starken Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen.
Das Wort Oligarchie stammt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus oligos (wenige) und archein (vorangehen, herrschen). Schon in der griechischen Antike unterschied Aristoteles zwischen verschiedenen Regierungsformen, darunter Demokratie (Herrschaft der Vielen), Monarchie (Herrschaft eines Einzelnen) und Oligarchie (Herrschaft weniger).
Aussprache
Lautschrift (IPA): [oliɡaʁˈçiː]
Verwendungsbeispiele
Nach dem Zerfall der Sowjetunion übernahmen einige wenige Unternehmer die Kontrolle über große Teile der Wirtschaft – eine klassische Oligarchie.
Viele Kritiker werfen dem politischen System vor, zu einer Oligarchie geworden zu sein.
Die Oligarchen in der Oligarchie denken zuerst an ihre eigenen Interessen, nicht an das Wohl der Bevölkerung.
In einer funktionierenden Demokratie muss verhindert werden, dass sich eine Oligarchie bildet.