Kompatibilität

Das Substantiv Kompatibilität (die) bezeichnet im Allgemeinen die Vereinbarkeit bzw. das Zusammenpassen verschiedener Objekte, Dinge und Sachverhalte.

Im medizinischen Bereich ist mit dem Begriff die Verträglichkeit verschiedener Medikamente oder Blutgruppen gemeint. So gibt es beispielsweise einige Medikamente, die nicht gleichzeitig zusammen eingenommen werden dürfen, da es sonst zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen kann.

In der Technik liegt Kompatibilität vor, wenn mehrere Produkte störungsfrei miteinander zusammenarbeiten und für den Verbraucher dadurch einen Nutzen stiften. Ein gutes Beispiel hierfür wären Objektive, die oftmals mit verschiedenen Kameramodellen verwendbar sind. Die Kompatibilität ist zudem besonders wichtig, wenn es um Software geht. Beispielsweise sollte man vor dem Kauf eines Computer-Programms prüfen, ob es mit dem Betriebssystem des Computers kompatibel ist.

Im Bereich der Sprachwissenschaft meint man mit Kompatibilität die Kombinierbarkeit sprachlicher Bausteine in einem Satz.

Das Wort Kompatibilität ist eine Substantivierung des deutschen Adjektivs kompatibel, was „verträglich“ oder „vereinbar“ bedeutet. Der Begriff kam teils über das gleichbedeutende englische compatible im 20. Jahrhundert und teils über das französische compatible (zu Deutsch: übereinstimmend) im 15. Jahrhundert ins Deutsche. Beide Wörter haben ihre Wurzeln im mittellateinischen compatibilis, was wiederum vom spätlateinischen compatī (zu Deutsch: zugleich leiden, mitleiden) herrührt. Die Grundlage der beiden lateinischen Begriffe ist das lateinische patī (passus sum) was sich als „(er)dulden, sich gefallen lassen“ oder „hinnehmen“ übersetzen lässt.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [kɔmpatibiliˈtɛːt]

Verwendungsbeispiele

Ein häufiger Grund für Beziehungsprobleme ist eine fehlende sexuelle Kompatibilität.

Fragt man die Eliten im demokratischen Taiwan oder in Südkorea, so werden diese ihre asiatischen Traditionen ganz anders bewerten. Hier wird die Kompatibilität ihrer Kultur mit Formen der repräsentativen Demokratie betont.
– Jörg Faust (2011): „Autokratien sind nicht typisch islamisch“. DIE ZEIT ONLINE. 23.02.2011.

Die eng an die Fahrbahn geschmiegten Züge hatten eine gute Aerodynamik mit geringem Energieverbrauch, die Technik war zur Wartung leicht zugänglich. Zu den Nachteilen zählten die fehlende Kompatibilität mit anderen Verkehrsmitteln und die Tatsache, dass sich die Strecken mit ihren Betonpfeilern nicht ohne weiteres in jedes Stadt- und Landschaftsbild integrieren ließen.
– Sebastian Viehmann (2012): „Die Einschienenbahn steht vor der Renaissance. DIE ZEIT ONLINE. 16.05.2012.

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