Das Adjektiv palliativ ist ein medizinischer Fachbegriff und wird verwendet, um eine bestimmte Behandlungsform, die palliative Medizin, zu beschreiben.
Bei dieser Art der Behandlung können die Ursachen der Krankheit nicht (mehr) bekämpft werden und das einzige Ziel ist es, die Beschwerden und Schmerzen des Patienten zu lindern. Eine palliative Behandlung erfolgt beispielsweise in Hospizen, die das Ziel haben, sterbenden Personen ihren Lebensabend so angenehm wie möglich zu gestalten. Auch bei der Behandlung von Krebskranken, die keine Heilungsaussichten mehr haben, kommen palliative Methoden zum Einsatz.
Seinen Ursprung hat der Begriff im lateinischen Verb palliare, was „verbergen“ oder „mit einem Mantel bedecken“ bedeutet. Der Begriff fand Eingang in die Medizin, da man einen kranken Patienten im übertragenen Sinne mit einem Mantel bedeckt, um ihn vor dem Schlimmsten abzuschirmen.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [pali̯aˈtiːf]
Verwendungsbeispiele
In dem Seniorenheim, in dem sie seit ihrem Schlaganfall gelebt hat, infizierte sie sich im vergangenen März mit Corona und bekam eine Lungenentzündung. Davon hat sie sich nicht richtig erholt, im Sommer wurde sie palliativ behandelt.
– Ehmann et al. (2021): „Es ist irre, wie ein Mensch so eine Lücke hinterlassen kann“. DIE ZEIT ONLINE. 18.04.2021.
Um eine Sterbeverfügung bei Notaren oder Patientenanwälten aufzusetzen, ist dem Entwurf zufolge die Aufklärung durch zwei Ärzte notwendig. Einer davon muss über eine palliative Qualifikation verfügen.
– DIE ZEIT ONLINE (2021): „Österreichs Regierung einigt sich auf neues Gesetz zur Suizidbeihilfe“. 23.10.2021.
Anfang Dezember versuchten seine Töchter einen Bericht der Zeitung Folha de São Paulo zu zerstreuen, wonach Pelé nicht mehr auf die Chemotherapie anspreche und fortan palliativ behandelt werde.
– DER SPIEGEL (2022): „Pelés Gesundheitszustand drastisch verschlechtert“. 21.12.2022.