Parasoziale Beziehung

Eine parasoziale Beziehung ist eine einseitige Beziehung zu einer öffentlichen Figur, wie einem Fernsehcharakter, einem Prominenten oder einem fiktiven Charakter.

Bei einer parasozialen Beziehung entwickelt eine Person eine emotionale Bindung und ein Gefühl der Vertrautheit mit einer Person oder Figur, die sie nur aus den Medien kennen. Die öffentliche Figur ist sich dieser Beziehung in der Regel nicht bewusst.

Parasoziale Beziehungen sind besonders häufig in der modernen Medienlandschaft, wo Menschen intensiven Kontakt zu Medienfiguren haben, seien es Charaktere in Serien, Filmstars, Musiker, Podcaster oder Influencer.

Der Begriff wurde in den 1950er-Jahren von den Kommunikationsforschern Donald Horton und Richard Wohl geprägt. Parasozial setzt sich dabei aus dem griechischen Präfix para- (neben oder entlang) und dem lateinischen socialis (gemeinsam, verbunden) zusammen. In vielen Begriffen deutet „para-“ auf etwas hin, das neben, abweichend oder jenseits des Normalen oder Üblichen liegt.

Aussprache

Lautschrift (IPA): [paʁasoˈtsi̯aːlə bəˈtsi̯uːŋ]

Verwendungsbeispiele

Sie entwickelte eine starke parasoziale Beziehung zu ihrem Lieblingsschauspieler, obwohl sie ihn nie persönlich getroffen hatte.

Durch soziale Medien können Fans leicht parasoziale Beziehungen zu Influencern aufbauen, da sie regelmäßige Einblicke in deren Leben erhalten.

In ihrer Doktorarbeit erforschte sie das Phänomen parasozialer Beziehungen zu Podcastern.

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