Das Adjektiv pervers bedeutet „widernatürlich“ – oft mit sexuellem Bezug. Der Gebrauch ist in der Regel stark abwertend und/oder diskriminierend.
In der Umgangssprache wird das Adjektiv auch im Sinne von „unerhört“, „schlimm“ oder „die Grenze des Erlaubten überschreitend“ verwendet.
Insgesamt können Personen, Handlungsweisen oder Sachen als pervers bezeichnet werden, die gesellschaftliche Normen überschreiten bzw. von diesen abweichen.
Das Adjektiv gelangte vermutlich über das mittelfranzösische pervers (schlecht, böse, entartet) im 16. Jahrhundert ins Deutsche. Der Ursprung des Begriffs findet sich im lateinischen perversus (umgedreht, verkehrt, schlecht), was wiederum von pervertere (umkehren, umstürzen, vernichten, verderben) herrührt.
Aussprache
Lautschrift (IPA): [pɛʁˈvɛʁs]
Verwendungsbeispiele
Sein Browserverlauf lässt auf perverse Vorlieben schließen.
Sie fand es pervers, dass manche Menschen 300 Euro und mehr für Schuhe ausgeben, während andere auf der Straße leben und betteln müssen.
Rammstein spiele nur mit provokanten Themen, perversen Praktiken und metallischer, zorniger Vorschlaghammermusik. Auch die Songtexte rund um Blut, Schmerz, Tod, Sex, Perversion und Friedhofserde sind nichts für Zartbesaitete.
– Carola Padtberg (o.J.): „Im schwarzen Schatten“. Die ZEIT ONLINE.