Das Adjektiv aberrant bedeutet „abweichend“, „irregulär“ oder „untypisch“. Es beschreibt Eigenschaften oder Verhaltensweisen, die von der Norm oder dem erwarteten Muster abweichen.
In der Kriminalsoziologie bezieht sich aberrantes Verhalten auf Handlungen, die gegen die sozialen Normen und Werte verstoßen. Die handelnde Person stellt dabei die Gültigkeit der Normen und Werte nicht infrage, ist sich also „der Schuld bewusst“. Die aberrante Handlung wird deshalb tendenziell geheim gehalten oder verschleiert. Darin besteht der Unterschied zum nonkonformen Verhalten, bei dem eine Person die Normen und Werte gar nicht anerkennt und deshalb „nichts zu verstecken hat“.
Im wissenschaftlichen und medizinischen Bereich wird der Begriff verwendet, um genetische Mutationen, biologische Anomalien oder ungewöhnliche Verhaltensmuster zu beschreiben.
Auch in alltäglicheren Kontexten kann aberrant benutzt werden, um kreative Werke, Ideen oder Lebensstile zu beschreiben, die sich deutlich von der breiten Masse abheben.
Der Begriff geht zurück auf das lateinische aberrare (sich verirren, abweichen).
Aussprache
Lautschrift (IPA): [apʔɛˈʁant]
Verwendungsbeispiele
Die aberrante Farbgebung des Schmetterlings macht ihn zu einem seltenen Fund für Entomologen.
Sein aberrantes Verhalten im Büro fiel erst nach Monaten auf.
In der Kunstgeschichte werden aberrante Strömungen oft erst im Nachhinein als wegweisend erkannt.